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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0137

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§. 62. Die Spirale der Gallengänge. Ihr Verhältnisa zu den in der Capsula Glissonii enthaltenen Blutgefässen. 125

Blindsäckchen zählen zu müssen, welches Friedlowsky an dem spiral
gedrehten Ductus cysticm von Cercopithecus sabaeus beschrieben und
abgebildet hat.1)

7. Immer legt sich das Ende des Ductus cysticus in verschiedener, bis über
3/4 Zoll betragender Länge, an den Ductus hepaticus an. Von einer winkeligen
Vereinigung beider liegt kein Fall vor; — sie schliessen sich immer parallel
aneinander, wie Haller sagt: „Ductus cysticus hepatico longe agglutinatw,
ei parallelus." So ist es denn auch gekommen, dass man die verwachsenen
Wände der beiden parallelen Gallengänge, für eine Klappe angesehen hat.
welche sich von der Vereinigungsstelle des Ductus cysticus und hepaticus
eine Strecke weit in den choleclochus vorschiebt.

§. 62. Die Spirale der Gallengänge. Ihr Verhältniss zu den in der Capsula

Glissonii enthaltenen Blutgefässen.

Zwei Eigenheiten der intraparenchymatösen Gallenwege fallen an Corro-
sionspräparaten derselben auf: 1. ihre spirale Drehung, und 2. ihr Austritt
aus dem Bündel der in der Capsula Glissonii enthaltenen Gefässe.

1. Spirale Drehung der Gallenwege in der Leber.

Alle Verzweigungen des Ductus hepaticus bei Mensch und Thier sind
korkzieherartig2) gewunden. An den primären und secundären Eamificationen
derselben fällt die spirale Drehung derselben weniger auf, als an den feineren
Aestchen. Dagegen stellt sich an ersteren, sehr gewöhnlich eine oberflächliche
Spiralfurche ein, deren Umläufe so dicht an einander stehen, dass man auf
den ersten Blick eine continuirliche Folge kreisförmiger Einschnürungen vor
sich zu haben glaubt. An menschlichen Lebergallengängen trifft man die
Sache nie so deutlich ausgesprochen, wie an thierischen, — insbesondere auf-
fallend an der Leber eines Füllens, wo auf ein Gallengangstück von 1 Zoll
Länge, 18 Umläufe der Spiralfurche kommen.3) An der inneren Oberfläche

') Ueber gelappte Gallenblasen, in den Verhandlungen der zool. botan. Gesellschaft in Wien,
1870. Fig. 2. lit. c.

2) Tab. V. Fig. 1 (Mensch). — Tab. VI. Fig. 1 (Schwan). — Tab. VI. Fig. 2 (Steinadler). —
Tab. VI. Fig. 4 (Taube). — Tab. V. Fig. 7 (Schuppenthier).
Ä) Tab. V. Fig. 4.
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