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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0138

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\9Q §. 62. Die Spirale der Gallengänge. Ihr Verhältniss zu den in der Capsula Olissonii enthaltenen Blutgefässen.

frischer, nicht injizirter, der Länge nach aufgeschnittener Zweige des Ductus
hepaticus, findet man jedoch keine faltige Erhebung der Schleimhaut vor.
Die Spiralfurche an der Oberfläche der Güsse ist auch zu seicht, um für
den Anzeiger einer wahren Klappe angesehen werden zu können. Man ist
demnach gezwungen anzunehmen, dass in der Wand des Ganges, ein spiraler
Faserzug eingetragen liegt, welcher sich der Ausdehnung durch die Injection
widersetzt, und seine Gegenwart durch das Auftreten einer Spiralen Strictur
in der Wand des im Maximum ausgedehnten Ganges verräth. Delphin, Bär.
und Fischotter, liefern weitere Belege für das Vorhandensein der Spiralfurche
an injizirten Lebergallengängen.

Die korkzieherartige Windung der kleineren Gallengänge in der Leber,
fällt an solchen Präparaten am meisten auf, an welchen, ausser den Gallen-
gängen, kein anderes Gefäss der Leber injizirt wurde. Gleichzeitige Injection
der Pfortader und der Leberarterie strecken die Spirale, machen sie aber
nicht gänzlich verschwinden. Injection der Venae hepaticae äussert auf die
Dehnung der Spirale keinen Einfluss. Je mehr die Gallengänge durch die
Injection strotzen, desto schärfer prägt sich die Spirale aus. An unvollkommen
gelungenen Präparaten sinkt sie auf Spuren herab.

2. Verhalten der Gallengefässe zu den in der Capsula Crlissonii enthaltenen

Blutgefässen.

Schnitte einer menschlichen Leber, an welcher die Gallengefässe, nebst
Arteria hepatica und Pfortader, mit feiner Masse injizirt wurden, lehren, dass
die Gallengänge nicht in der ganzen Länge ihres Verlaufes sich an die
genannten Blutgefässe halten, sondern früher oder später dieselben verlassen,
also aus der Glisson'schen Capsel heraustreten, und ausserhalb derselben
ihren weiteren Verlauf nehmen. Werden solche Schnitte parallel mit der
convexen Oberfläche der Leber und in geringer Tiefe gemacht, so sieht man
an ilmen deutlich, dass nur die Pfortader- und Arterienzweige noch zusammen-
halten, die letzten Aestchen der Gallengefässe aber, ausserhalb der Scheide
der Blutgefässe ein Netz bilden, mit engen und langgestreckten Maschen,
welches Netz die Glisson'sche Capsel ringsum eingittert, und aus welchem
die für die umliegenden Lobuli bestimmten letzten und feinsten Gallengefässe
abstammen.
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