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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0081

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§. 32. Injection des Hauptstammes der ÄHeria Lranchialis der Fische.

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der dem Sinus gegenüber liegenden Wand des Stammes der Lungenarterie
sprossen die rechte und linke Lungenarterie so hervor, dass der Ursprung
der linken etwas höher steht, als jener der rechten. Die obere Kuppel des
Sinus, und der Abgang des Ductus Botalli aus ihr, reicht auf die linke
Lungenarterie etwas hinauf, und lässt die rechte gänzlich unbehelligt. So
kommt es denn, dass der letzte Ueberrest des Botanischen Ganges, als
Ligamentum arteriösem s. aortae magnum, nicht vom Stamme, und nicht
von der Theilungsstelle der Arteria pulmonalis, sondern vom oberen Eande
der linken Lungenarterie hervorgeht. Fehlt der Sinus, wie es an zwei Prä-
paraten von Frühgeburten der Fall ist, so tritt am Gusse des Ductus Botalli
eine unverkennbare Spur spiraler Drehung auf, und zwar um seine eigene,
nicht um eine imaginäre Axe. Von dieser Drehung lässt sich noch etwas an
den Zapfen der Güsse erkennen, welche, wenn der Ductus bereits in seiner
Mitte verwachsen ist, von der Aorta oder von der Pulmonalis her, in die
noch offenen Antheile des Ganges eingedrungen sind. Besser ist die Drehung
am Aorten- als am Pulmonaliszapfen zu sehen. Merkwürdiger Weise findet
sich diese spirale Drehung auch an dem längere Zeit offen bleibenden
Insertionsende der bereits verwachsenen Nabelvene in den linken Pfortaderast,
und erhält sich als blinder Zapfen selbst über den dritten Lebensmonat hinaus.1)
Der von He nie im Ligamentum arter iosum des Erwachsenen aufgefundene
freie CentralcanaP) hat bei keiner meiner Injectionen Masse aufgenommen.

§. 32. Injection des Hauptstammes der Arteria branchialis der Fische.

An die Lungenarterie reihe ich die Kiemenarterie der Fische an, an
welcher die Corrosion einige sehr auffallende Eigenthümlichkeiten nach-
gewiesen hat. Zur Injection der Fischkiemen müssen diese, sammt dem
Herzen, dem Zungenbein, und der Membrana hranchiostega, aus dem Kopfe
des Thieres herausgenommen werden, so dass man während der Injection
die Blattreihen der Kiemen ganz vor Augen hat. Das warme Wasser kann
den schlanken Bogen der herausgenommenen Kiemen von allen Seiten bei,
um sie zu erwärmen. Der zwischen den Kiemenbogen befindliche Raum des

1) Tab. in. Fig. 1. lit. a.

2) Eingeweidelehre, pag. 75.
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