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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0084

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§. 34. Verästlung der Kiemenarterie.

Weges, welchen das Blut zu den Kiemen zurückzulegen hat, vermehrt wird)
ist also eine Art von Selbststeuerung für die Kiemencirculation gegeben.

§. 34. Verästlung der Kiemenarterie.

Die Verästlung des aus dem Bulbus hervortretenden Hauptstammes der
Kiemenarterie (Truncus hrcmchialis communis) ist bei Knorpel- und Knochen-
fischen eine verschiedene.

Bei den Rochen gehen nur die Arterien für die Zungenbeinkieme und
für den ersten (vordersten) Kiemenbogen aus dem Ende des durch seine
Länge ausgezeichneten Truncus hrcmchialis hervor, während für die drei
folgenden Kiemenbogen die Arterien aus einem gemeinschaftlichen Gefäss-
stamm kommen, welcher nicht vom Truncus hrcmchialis communis, sondern vom
Bulbus abgegeben wird.l) Dieser gemeinschaftliche Gefässstamm zerfällt in zwei
Zweige, deren vorderer dem zweiten und dritten Kiemenbogen, deren hinterer
dem vierten angehört. Bei Rhinohatis Horkelii finden sich an den vordersten
Zweigen der gemeinschaftlichen Kiemenarterie spindelförmige Erweiterungen.

Bei den Haien ist der Truncus hrcmchialis communis viel kürzer, und
misst nur den dritten Theil der Länge, welche er bei den Rochen besitzt,
Nach der Form dieser Thiere hätte man gerade das Gegentheil vermuthen
sollen. Die beiden Aeste, in welche der Truncus hrcmchialis der Haie sich
spaltet, zeigen eine bulbusartige Anschwellung. Sie versorgen, wie bei den
Rochen, die Zungenbeinkiemen und den ersten Kiemenbogen. Die Aeste für den
zweiten, dritten, und vierten Kiemenbogen, gehen gesondert aus der oberen
Fläche des Bulbus hervor, und zwar aus Ausbuchtungen derselben. Diese
Ausbuchtungen sind für die Schlagader des zweiten Kiemenbogens beider
Seiten getrennt, schmelzen aber für jene des dritten Kiemenbogens unter-
einander zusammen, und lassen auch die Arterie des vierten Kiemenbogens
aus sich entstehen, welche fast mit dem Ursprung der dritten zusammenfällt.
Durch diese Anordnung verliert der Bulbus bei der Ansicht von
oben seine Zwiebelgestalt, und stellt vielmehr ein Geschiebe von Buchten
dar, welche um so tiefer erscheinen, je weiter nach hinten sie liegen.2)

!) Tab. II. Fig. 5. lit. b.
2) Tab. II. Fig. 4.
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