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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0192

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§. 86. Schwierigkeit, der Iiijection.

Mucosa hin werden die Plexus durchaus feinstämmig, selbst an der Insertions-
stelle der Placenta, wie man an Bruchstücken von geborstenen Corrosionen
sehen kann.

§. 86. Schwierigkeit der Injection.

Die venöse Injection eines schwangeren Uterus aus dem fünften Monat,
gelang leicht und vollkommen von der Vena hypogastrica aus. Das runde
Band der Gebärmutter und die Vena spermatica interna wurden unterbunden.—
Die Injection der Uterusvenen einer Wöchnerinn macht weit mehr Umstände.
Eine vollständige venöse Injection ist gar nicht möglich, da die Masse an
der Stelle, wo die Placenta sass, abundant extravasirt. Aber auch die arterielle
Injection für Corrosionszwecke erfordert eine sehr wichtige Vorbereitung. Da
am leeren Uterus einer Puerpera Wand auf Wand liegt, muss das Gamm
uteri dadurch hergestellt werden, dass, vor der Injection, eine leere Blase
durch die Scheide in die Gebärmutter eingeführt, hierauf strotzend mit
Wasser gefüllt, und sofort zusammt der Vagina unterbunden wird. Erst
wenn der Uterus erkaltet, und seine Gefässinjection erstarrt, darf man das
Wasser aus der Blase herauslaufen lassen. Die Blase selbst bleibt, und wird
mit dem Uterus corrodirt. Da aber zu befürchten steht, dass die injizirten
Arterien die schwere Wand des aufgetriebenen Uterus, nach Entleerung des
Wassers allein zu tragen nicht im Stande sind, so muss immer die arterielle
Injection mit der venösen verbunden werden, welche zwar, des früher
erwähnten Extravasirens wegen, nie reich ausfällt, aber doch hinreicht, die
Tragkraft des Arteriengerüstes zu vermehren und dem Einsturz desselben
vorzubeugen. Den Uterus sammt seiner Wasserfüllung in die Säure zu legen,
verlängert, wegen Verdünnung der Säure, die Corrosionsdauer um Wochen,
und bringt die übrigen Nachtheile mit sich, welche mit der Anwendung
gebrauchter oder verdünnter Säure verbunden sind. Die Blase, statt mit Wasser,
mit Säure auszufüllen, erscheint mir räthlich, — versucht habe ich es nicht.

Bei aller Aufmerksamkeit misslingt die Arbeit leider nur zu oft. Der Guss
zerbröckelt, weil die Ausfüllungsmasse der Gefässe durch Blut gestückelt worden
sein kann. Ein einziges gelungenes Präparat entschädigt reichlich für allen Zeit-
verlust und Aerger. Wer die Enttäuschung des Misslingens scheut, kann sich
auch durch mühevolle Präparation der Gefässe einer gewöhnlichen Injection.
von der Richtigkeit der im Vorhergehenden angeführten Punkte überzeugen.
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