Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0068

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
56

§. 24. Tuha Eustachii.

satzes oder der Incisura mastoidea entsprechende Wand kann sich aber,
auch bei jugendlichen Personen, so verdünnen, dass sie schon bei geringem
äusseren Druck einbricht, selbst spontan dehiszirt, wie ich an einem anderen
Orte eingehend berichtete.*) — Nicht alle Terrninalzellen lagern an der Oberfläche
des Warzenfortsatzes; — man findet deren auch im Inneren desselben,
zwischen den Durchgangszellen eingeschaltet.2)

§. 24. Tuba Eustachii.

Die Corrosion der injizirten Ohrtrompete bringt zwei, bisher unberück-
sichtigt gebliebene Attribute derselben in Sicht. Das eine besteht in einer
Torsion dieses Canals, welche aber nicht mehr als eine halbe Spiraltour
beschreibt. Sie ist im rechten Gehörorgan rechtsläufig, im linken linksläufig.
Man merkt diese Art der Drehung um die Längenaxe zuerst an dem Stücke
des Gusses, welches der Pars ossea tubae angehört. Dieses erscheint an allen
Güssen dreieckig. Die drei Flächen desselben bleiben durch die ganze Länge
des Canalstückes nicht in einer unverrückten Lage, sondern drehen sich ein
wenig um ihre Längenaxe, so dass auch die drei Kanten von ihrer ursprüng-
lichen Richtung abweichen, und der Drehung der Flächen folgen müssen.
Mcht an allen Güssen fällt diese Torsion des Tubencanals in gleichem Maasse
in die Augen. Mehrere derselben lassen sie gar nicht absehen. Möglicher
Weise ist sie ein Accidens der Corrosion, obwohl ich sie, ihres auf beiden
Seiten symmetrischen Verhaltens wegen, nicht für ein solches halten kann.

In der Pars cartilagmea tubae verliert sich die dreieckige Gestalt des
Tubencanals. Sie zeigt sich an allen Modellen als ein stark seitlich compri-
mirtes Oval, welches sich bis zur Form einer Spalte verengern kann. Die
obere Fläche der dreiseitigen Pars ossea tubae lässt sich an der Pars
cartilaginea nicht mehr erkennen. Eine abgerundete Kante ist an ihre Stelle
getreten, welcher eine zweite, am unteren Rande des Tubencanals gegenüber
liegt. Keine dieser Kanten ist scharf. An einigen Präparaten zeigt die Tuben-
form, gegen das Ostium pharyngeum hin, ein längsgestreiftes Ansehen, als

') Ueber spontane Dehiscenz des Tegmentum tympani und der Cellulae mastoideae, im 30.
Bande der Sitzungsberichte der kais. Acad. 1858. N. 16.

2) Fig. 1, 2, und 3 auf Tab. I. geben Ansichten der beiden Zellenformen.
Bildbeschreibung
Für diese Seite sind hier keine Informationen vorhanden.

Spalte temporär ausblenden
 
Annotationen