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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0195

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§. 89. Arteria Ungualis.

183

„immer eine ganz schwache Biegung," und Heule1): „Von dem Eintritt in
„das Foramen transversarium des sechsten Halswirbels, läuft die Arteria
„vertebralis gerade, oder in Folge leichter Biegungen in den Zwischenräumen
„je zweier Querfortsätze, sanft geschlängelt aufwärts." Luschka2) dagegen:
„bis zum Epistropheus ist der Verlauf der Arterie fast ganz gestreckt."

Dass die Spirale der Wirbelarterie kein Injectionsproduct ist, zeigt die
Bloslegung des nicht injizirten (Masses in seiner ganzen Länge. Man merkt
auch der leeren Arterie eine spirale Drehung an. Vom zweiten Halswirbel,
bis zur Basilaris hin, verschwindet die spirale Drehung, wozu, wenn sie als
Artefact auftreten würde, keine Ürsache vorhanden wäre. Die intracraniellen
Stücke des Gefässes werden durch die Injection wohl bogenförmig seitlich
ausgekrümmt, aber Schraubenwindung zeigt sich an ihnen ebensowenig, als
an der Basilaris selbst, oder an irgend einem Zweige der Gehirnverästlungen
dieses Gefässes. Würde die Spirale der Wirbelarterie eine Folge des Injections-
druckes sein, so könnte man nicht begreifen, warum sie gleichzeitig an dem
Stamme der Carotis communis fehlt, welches Gefäss, seiner weichen und
nachgiebigen Umgebung wegen, für spirale Aufrollung viel günstigere Ver-
hältnisse darbietet.

Ueber das Verhalten der Wirbelarterie bei Säugethieren, steht mir nur
eine geringe Auswahl von Präparaten zu Gebote. Sie betreffen nur die Haus-
säugethiere. An allen findet sich der spiral gedrehte Verlauf der Wirbel-
arterie. — Sehr ausgebildet zeigt sich (wie es zu vermuthen war) die Spirale
dieses Gefässes bei den langhälsigen Vögeln (Gans und Reiher), weniger
gewunden bei den kurzhälsigen Spechten und Raben. Fig. 2 auf Tab. XIII.
zeigt die Spiralen Wirbelarterien bei Gallophasis nycthemerus.*)

§. 89. Arteria Ungualis.

Die Corrosion der Zungenarterie des Menschen weist nur geschlän-
gelten, aber keinen Spiralen Verlauf dieses Gefässes aus, während jene
der Edentaten mit weit vorstreckbarer Zunge (Manis, Myrmecophaga und
Orycteropus), eine sehr regelmässige Spirale, mit anfangs dicht aneinander

') Gefässlehre, pag. 119.

2) Anatomie des Menschen. 1. Band. pag. 89.

3) Lit. d, d.
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