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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0086

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74 §• 35- Eiu Aal mit drei Kiemenbogen. — §. 3G. Eigenthümliches Verhalten der Kiemenarterien bei den Ganoiden.

treten so zusammen, dass die erste und zweite zu einem kurzen gemein-
schaftlichen Gefäss zusammenfliessen, welches mit dem der anderen Seite den
Anfang des Aortenstammes bildet. Weiter hinten nimmt dieser Stamm die
gemeinschaftlichen Venen des dritten und vierten Kiemenbogens auf. Vor
dieser Aufnahmsstelle treten die Arteriae subclaviae aus der Aorta hervor, von
welchen die linke über der Vene des dritten und vierten Kiemenbogens, die rechte
unter ihr lagert. Der Aortenstamm ist bei keinem Knochenfisch eyhndrisch,
sondern peiischnurförmig, indem er, entsprechend der Aushöhlung an der
unteren Fläche der Wirbelkörper, eine Eeihe von Ausbuchtungen bildet,
welche insbesondere in der Familie der Cyprinoiden, und am schönsten bei
der Gattung Tinea ausgebildet sind. Die Einschnürungen entsprechen den
Verbindungsstellen je zweier Wirbel. Die Aorta ist mit der unteren Fläche
der Wirbelsäule so innig verwachsen, dass sie den Charakter eines cylindrischen
freien Gefässrohres ganz verliert, und jenen eines arteriellen Sinus annimmt.

§. 35. Ein Aal mit drei Kiemenbogen.

Missbildungen der Fische gehören zu den grössten Seltenheiten. Sie
wurden eigentlich erst durch die künstliche Fischzucht bekannt. Desto merk-
würdiger ist ein Aal meiner Sammlung, welcher nur drei Kiemenbogen und
drei Paar Branchialarterien besitzt. Das zweite Paar fehlt. An der Stelle, wo
es aus dem Truncus branchiälis communis hervorkommen sollte, bildet dieser
eine elliptische Intumescenz. Sonst war am Kiemengerüste und seinen Gefässen
nichts Abnormes zu sehen. Es würde sich lohnen, die Injection und Corrosion
jener Fische vorzunehmen, welche de regula nur drei Kiemen haben, wie
Lophius, Batrachus, und die Gymnodonten, oder drei und eine halbe, wie
Zeus, Sebastes, Liparis, und Gobiesox. Mir fehlt es bei meinem bevorstehenden
Rücktritt zwar nicht an Zeit, aber gänzlich an Lust zu solcher Arbeit, welche
an Weingeistexemplaren vorgenommen werden kann, mit oder ohne Injection.

§. 36. Eigenthümliches Verhalten der Kiemenarterien bei den Ganoiden.

Bei allen Fischen, mit Ausnahme der Knochenganoiden und der Störe,
gestaltet sich die Verzweigung des Trwicus branchiälis commimis so, dass
das von der Herzkammer ausgetriebene Blut, zuerst in den vierten Kiemen-
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