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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0161
§. 70. Die Appendix pylovica (Pancreas) der Störe und Spatularien.
149
seinem peripherischen Ende in die Höhle des Duodenum einmündet,1) als
Ductus pancreaticus superior Semtorini An vier, von Proseetor Friedlow-sky
injizirten Präparaten, fehlt die Einmündung dieses Ganges in den Darm; —
an einem fünften älteren Präparat ist sie vorhanden, und liegt 13 Lin. über
dem Ostium duodenale des Hauptganges. Winslow und Haller sahen den
Ductus Santorini auch nahe an der Oeffnung des Hauptganges ausmünden.
Es wäre zu gewärtigen, dass seine Gegenwart den Erfolg der Injection des
Ductus pancreaticus zu compromittiren im Stande ist.
§. 70. Die Appendix pylovica (Pancreas) der Störe und Spatularien.
1. Acipenser ruthenus.
Ich reihe an die vorausgegangene Schilderung des Ductus pancreaticus,
eine kurze Beschreibung der corrodirten Appendiv pylorica von Acipenser
ruthenus an. Die Corrosion giebt eine viel klarere Einsicht in den Bau dieses
sonderbaren Organs, als sie aus Durchschnitten erhalten werden konnte, wie
sie den Angaben von Monro und Baer zu Grunde gelegt wurden. Eine
Eeihe von Präparaten über Zahl und Gruppirung der Appendices pyloricae
der Fische, soll in keinem vergleichend anatomischen Museum, welches auf
Vollständigkeit Anspruch macht, fehlen. Die Appendices sammt dem Dünn-
darmstück, in welches sie sich entleeren, aufzublasen und zu trocknen,
gelingt nur bei Fischen, welche einen sehr dickwandigen Darmcanal haben,
wie die Salmones und Pediculati. Bei Fischen mit dünnwandigem Darmcanal,
und sehr zahlreichen Appendices (wie die Clupeaceen), misslingt dieser Ver-
such unausbleiblich. Sie mit gewöhnlicher Injectionsmasse zu füllen, und
sammt ihren Häuten zu trocknen, giebt blos eine Ansicht ihrer Form und
Gruppirung. Will man aber auch den Abdruck der Falten, Buchten und
Zellen ihrer Schleimhautauskleidung zur Anschauung bringen, dann wird die
Corrosion unentbehrlich, wie sie es denn auch bei jenen Fischen ist, deren
Appendices nicht isolirt stehen, sondern zu einer einzigen drüsenartigen
Masse verlöthet und verschmolzen sind, was in so ausgezeichneter Weise
bei den Stören der Fall ist.
') Von Dom. Santorini zuerst erwähnt und abgebildet (Septemdecim tabidae. Edit. Girardi,
Parmae, 1776. Tab. XII. und XIII.
149
seinem peripherischen Ende in die Höhle des Duodenum einmündet,1) als
Ductus pancreaticus superior Semtorini An vier, von Proseetor Friedlow-sky
injizirten Präparaten, fehlt die Einmündung dieses Ganges in den Darm; —
an einem fünften älteren Präparat ist sie vorhanden, und liegt 13 Lin. über
dem Ostium duodenale des Hauptganges. Winslow und Haller sahen den
Ductus Santorini auch nahe an der Oeffnung des Hauptganges ausmünden.
Es wäre zu gewärtigen, dass seine Gegenwart den Erfolg der Injection des
Ductus pancreaticus zu compromittiren im Stande ist.
§. 70. Die Appendix pylovica (Pancreas) der Störe und Spatularien.
1. Acipenser ruthenus.
Ich reihe an die vorausgegangene Schilderung des Ductus pancreaticus,
eine kurze Beschreibung der corrodirten Appendiv pylorica von Acipenser
ruthenus an. Die Corrosion giebt eine viel klarere Einsicht in den Bau dieses
sonderbaren Organs, als sie aus Durchschnitten erhalten werden konnte, wie
sie den Angaben von Monro und Baer zu Grunde gelegt wurden. Eine
Eeihe von Präparaten über Zahl und Gruppirung der Appendices pyloricae
der Fische, soll in keinem vergleichend anatomischen Museum, welches auf
Vollständigkeit Anspruch macht, fehlen. Die Appendices sammt dem Dünn-
darmstück, in welches sie sich entleeren, aufzublasen und zu trocknen,
gelingt nur bei Fischen, welche einen sehr dickwandigen Darmcanal haben,
wie die Salmones und Pediculati. Bei Fischen mit dünnwandigem Darmcanal,
und sehr zahlreichen Appendices (wie die Clupeaceen), misslingt dieser Ver-
such unausbleiblich. Sie mit gewöhnlicher Injectionsmasse zu füllen, und
sammt ihren Häuten zu trocknen, giebt blos eine Ansicht ihrer Form und
Gruppirung. Will man aber auch den Abdruck der Falten, Buchten und
Zellen ihrer Schleimhautauskleidung zur Anschauung bringen, dann wird die
Corrosion unentbehrlich, wie sie es denn auch bei jenen Fischen ist, deren
Appendices nicht isolirt stehen, sondern zu einer einzigen drüsenartigen
Masse verlöthet und verschmolzen sind, was in so ausgezeichneter Weise
bei den Stören der Fall ist.
') Von Dom. Santorini zuerst erwähnt und abgebildet (Septemdecim tabidae. Edit. Girardi,
Parmae, 1776. Tab. XII. und XIII.