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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0173

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§. 74. Spirale Drehung der Arteria splenica der Säugethiere.

161

Die intraparenchymatösen Verzweigungen der menschlichen Milzarterie,
und jener von Thieren, deren Milz die dicke Kuchengestalt (nicht die einer
breiten und dünnen Platte) hat, zeigen niemals spirale Drehung. Die feinsten
Corrosionen enthüllen, bis an die Grenze der capillaren (Masse hin, nur
geraclelinigen gestreckten Verlauf.

Zerbricht man eine weiche Injection einer menschlichen Arteria splenica
in kleinere Bäume, so stellt es sich an allen Mar und scharf heraus, dass
ein büschelförmiges Zerfahren grösserer Zweige in kleinere nirgends statt-
findet. Die sogenannten Penieilli existiren nicht. Die grösseren Zweige lösen
sich nur successiv in kleinere auf. Der Glaube an die Existenz der Pinsel
beruht auf einer Täuschung, zu welcher der Anblick ausgewaschener, durch
Arterien injizirter Milzen, den ersten Anlass gab. Die durch das Kneten und
Auswaschen der Milzpulpa, ihrer Stützen verlustig gewordenen Zweigchen
eines kleinsten Arterienastes, legen sich aneinander, und hängen als Quasten
in die leeren Eäume der Pulpa hinein, während sie an sorgfältig ausgespülten
feinsten Corrosionen, nicht bündelweise aus den Mutterstämmchen hervor-
treten, sondern, wie es an allen parenchymatösen Arterien als Eegel gilt,
vereinzelt entstehen, und in divergenter, mehr weniger stark gespreizter
Eichtung, ihren weiteren Verlauf zurücklegen.

§. 74. Spirale Drehung der Arteria splenica der Säugethiere.

Wie an den Verzweigungen der menschlichen Milzarterie, fehlen die
Spiralen auch in der Milz der Alfen, der Insektenfresser, der Nager, der
fleischfressenden Beutelthiere, und einiger Ferae. Bei allen übrigen, in meiner
Sammlung vertretenen Familien, finden sie sich in so auffallender und über-
raschend reicher Weise, dass ich einige Präparate eingehender schildern und
durch Abbildungen erläutern will.

a. JEquus caballus.

Die Injection der Milzarterie des Pferdes wird dadurch etwas complizirt,
dass mehrere Vasa brevia, drei stärkere und zwei bis drei kleinere, unter-
bunden werden müssen. Der Hauptstamm der -Milzarterie hält sich ganz
nahe an die innere Fläche der Milz, und sendet nur nach Einer Seite hin,

Hyrtl. Die Corrosions-Anatomie. 21
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