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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0172

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73. Menschliche Arteria splenica.

des Uterus an Eeichtlium und Regelmässigkeit. Ich spreche liier nicht von
dem geschlängelten Verlauf, welcher dem Stamme der Milzarterie, während
seines Verlaufes am oberen Rand des Pankreas, zugeschrieben wird. Diese
Schlängelungen der Milzarterie, welche nach dem Grade des Strotzens der
Injection, in mehr weniger auffallender Weise hervortreten (serpenünis altern in
■flexibm, eo evidentim quo magis cera repleta fuerit arteria, Haller), werden
jedoch nur an erwachsenen und im Alter weit vorgerückten Individuen ange-
troffen; bei letzteren selbst im nicht injizirten Zustande des (Masses. An
Kindesleichen fehlen sie. Sie sind nämlich die unzertrennlichen Begleiter
einer Erkrankung der Arterienwand, welche als pseudomembranöse Neubildung
von Bindegewebe, in der inneren Gefässhaut auftritt, auf die elastischen und
musculösen Elemente der Media übergreift, und diese anfangs durch Druck
lähmt, später durch fettige Degeneration (Atherom) zum Zerfall bringt, und
dadurch dem Arterienrohre seine Elasticität und seine vitale Contractions-
fähigkeit benimmt, so dass es durch die Wirkung der Blutwellen dauernd
ausgedehnt und verlängert wird, sieh also winden und krümmen muss. Diese
gewöhnlichste aller Erkrankungen der Arterien befällt, nächst der Aorta, am
häufigsten die Milzarterie, und bedingt in höheren Graden jene auffallende
Knäuelung, selbst spirale Aufdrehung derselben, welche man an alten Leuten
mit Herz- und Leberkrankheiten, und mit verknöcherten Arterien, so oft vor-
findet.1) An Kindern, und an Individuen, welche noch nicht in die Periode
der Geschlechtsreife eingetreten, kommt diese Arterienkrankheit nicht vor,
und sind aus diesem Grund ihre Milzarterien im vollkommen injizirten
Zustande nicht mehr geschlängelt, als andere.

Hiermit lassen sich auch jene Angaben berichtigen, welche der Arteria
lienalis eine besondere Wanddicke zuschreiben, so dass sie nach Wintringham
selbst jene der Aorta über der Ursprungsstelle der Nierenarterien übertreffen
soll. Die Verdickung stellt sich nur an erkrankten Schlagadern ein, in Folge
der pseudomembranösen Massenzunahme der Intima. An den Milzarterien
von Kindern und an jungen Menschen bis in die Zwanzigerjahre, findet man
dieselbe Wanddicke, wie an anderen Arterien gleichen Calibers.

l) Hieher gehört, was Hebenstreit (de flexu arteriarum, Lips. 1741, recus. in Halleri
disput. anat. Vol. IL pag. 560) von der Spirale der Milzarterie sagt: „non raro circa venam suam
„ita volvitur, prout in funiculo umbilicalis
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