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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0124

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§. 55. Venae hepaticae.

§. 55. Venae hepaticae.

An Corrosionspräparaten von Lebern, deren Pfortader und Lebervenen
mit verschieden gefärbten Massen injizirt wurden, lehrt der Augenschein,
dass 1 die Richtung der Hauptstämme der Lebervenen mit der Eichtung
der primären Pfortaderzweige sich unter rechten Winkeln kreuzt, während
gegen die Oberfläche der Leber, und gegen ihre Ränder hin, die kleineren
Zweige der Lebervenen mit jenen der Pfortader gleiche Richtung zeigen,
ohne jedoch sich an sie anzulegen; — 2. dass die gröberen Ramificationen
der Lebervenen niemals unter jenen der Pfortader, sondern am linken
Leberlappen nur über ihnen, am rechten dagegen theils über, theils in
gleicher Ebene mit ihnen gelagert sind; — 3. dass die Güsse der Leber-
venen, weder an der Einmündungsstelle in die Hohlader, noch in ihrem
Verlaufe irgendwo Klappenspuren erkennen lassen, ebensowenig als Schlänge-
lungen oder spirale Aufdrehung; — 4. dass von den kleineren Zweigen der
Lebervenen hie und da einer oder der andere, eine kurze Strecke lang ganz
oberflächlich zu liegen kommt, um bald darauf wieder unterzutauchen, wie
es an der unteren Fläche des linken Leberlappens sehr häuflg der Fall ist,
während den Pfortaderzweigen und ihren begleitenden Gefässen ein ähnliches
Auftauchen und Wiederverschwinden in der Regel fremd bleibt; — 5. dass
die Zahl und das Caliber der Lebervenen, jenen der Pfortader nachsteht (gegen
die herrschende Ansicht,1) und dass Gabeltheilungen in zwei gleichstarke
Zweige an den Lebervenen noch seltener sind als an den Pfortaderästen,
dagegen die Menge der in einen Lebervenenast einmündenden kleinen und
kleinsten Zweige sich zu solcher Unzahl steigert, dass ein corrodirter Leber-
venenast einen wahren aspedus Twrsutus darbietet, wie er an den Pfortader-
ästen nie angetroffen wird. Dieses gilt von den Lebervenen aller Wirbelthier-
klassen.2) Selbst im Stamme der Cava inferior finden sich, nebst den

Auf das kleinere Volumen der Lebervenen in Beziehung zu den Pfortaderzweigen, und
die dadurch bedingte raschere Blutbewegung in ersteren, hat Haller mit den Worten hin-
gewiesen: „quare, quum venae hepaticae solae, arteriae non minimae, et venae se ipsa majoris (venae
„portae) sanguinem revenant, manifestum est, celeriorem in ea vena sanguinis motum esse, atque ideo
„vi derivationis sanguinem ex liepate reßuxum accelerari.11 Elem. pliysiol. T. VI. pag. 501.

2) Bei den Vögeln, aus deren Leber constant nur zwei grosse Venen hervorkommen, deren
linke die rechte an Stärke übertrifft, behält jede dieser beiden Venen, ab origine usque ad finem
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