Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0056

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
44

§. 19. Haben die Thräuenröhrelien eine einfache oder doppelte Einmündung in den Thränensack V

§. 19. Haben die Thränenröhrchen eine einfache oder doppelte Einmündung

in den Thränensack?

An allen Präparaten, welche ich über die Thränenröhrchen gesammelt
habe, vereinigen sich die Ccmaliculi lacrymales hart am Thränensack, oder
in kurzer Entfernung von ihm. zu einem einfachen Eöhrchen, dessen Länge
im Maximum % einer Linie misst. Dieser Fall kommt jedoch nur einmal
vor. An allen übrigen Präparaten ist das Röhrehen kürzer, ja so kurz,
dass man es bei der Präparation der Thränenwege im nicht injizirten
Zustande, mit unvereinigt bleibenden Eöhrchen zu thun zu haben glauben
kann. Hieraus mag Hu senke's irrthümliche Angabe entstanden sein, dass
nur einmal in sieben Fällen, die Thränenröhrehen sich zu einem kurzen
gemeinschaftlichen Stämmchen vereinigen, sonst aber getrennt in den Thränen-
sack einmünden. Haller, welcher alles was er beschrieb, selbst gesehen hat,
wagt vorsichtiger Weise nur zu sagen: duobus locis distinetis in saccwni
aperiri videntur,1) welcher unbestimmte Ausdruck gar nicht zu jener
Entschiedenheit passt, mit welcher er an einem anderen Orte die Angaben
über eine gemeinschaftliche Einmündung zu berichtigen glaubt: „cum envm
..«uperioris et inferioris duetus exigmm sit intervallum, et periculose uterque
„separetur, ob callosam telae cellulosae naturam, quae eos ambit, factum est,
,,ut a plerisque scriptoribus duetus communis descrihatur." Sappey2) und
Foltz3) bestreiten das Vorkommen getrennter Einmündungen, — W. Sharpey4)
erklärt sie für das häufigere Vorkommen, — Widersprüche, welcl:Q nicht
aufhören werden sich zu wiederholen, so lange man sich mit der Unter-
suchung nicht injizirter Thränenwege begnügt. Wer sich nur einmal die
innere Oberfläche des Thränensackes genau angesehen hat, wird es zugeben
müssen, dass es schlechterdings unmöglich ist, über eine so delicate Frage
mit Bestimmtheit abzusprechen, während am Ouss der Thränenröhrchen die
Verschmelzung derselben zu einem kurzen Endröhrchen, allsogleich in die

') Elem. physiol. Tom. V. Lib. 16. pag. 332.

2) Lib. cit. pag. 700, „dans l'immense majorite des cas."

3) Foltz fand unter 40 untersuchten Fällen nicht einen von getrennter Einmündung-.
Lib. cit. pag. 231.

4) Quain, Elements of Anatomy, Vol. III. pag. 6.
Image description
There is no information available here for this page.

Temporarily hide column
 
Annotationen