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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0036

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§. 11. Die Injection.

Gefässe, völlige Strassen aufwühlen, um einen Einblick in das Innere zu
erhalten. Dieses ist aber sehr umständlich und zeitraubend, und führt nur
zu zerklüfteten und zerrissenen Präparaten, welche allerdings auch etwas
lehren, aber lange nicht so schön und rein und übersichtlich, wie es mit
härteren Massen bereitete Corrosionspräparate thun.

Der schwerste Vorwurf, welcher allzuweiche Massen trifft, beruht aber
darin, dass sie Zerrgebilde der Gefässe erzeugen. Jedes Organ schwillt, nach
Maassgabe des in ihm'enthaltenen Bindegewebes, unter der Einwirkung der
Säure auf, die Gefässe werden gedehnt, oft stellenweise haarfein ausgezogen,
knicken bei dem gegen das Ende der Corrosion sich einstellenden Collapsus des
Parenchyms zusammen, und nehmen dabei höchst abenteuerliche Formen
an. So werden z. B. die Ganales semicirculares des Gehörlabyrinthes scharf
Sförmig verbogen, oder spitzwinkelig geknickt; die Ganaliculi lacrymales, die
Tnha Eustachis, die Ausführungsgänge der Drüsen erleiden allerlei Drehungen
und Biegungen, welche unter Anwendung harter Massen sich niemals einstellen.

Nur für eine einzige bestimmte Indication sind auch weichere Massen
von Nutzen. Handelt es sich nämlich darum, das Verhältniss kennen zu lernen,
in welchem nutritive Arterien, oder Ausführungsgänge von Drüsen, zu den
Wandungen der grösseren Blutgefässe stehen, ob sie Netze um dieselben bilden,
und wie diese beschaffen sind, dann injizirt man zuerst diese nutritiven
Arterien oder Ausführungsgänge mit weicheren Massen, lässt hierauf das
Präparat ein klein wenig erkalten, und füllt die grossen Gefässstämme mit
harter Masse, von welcher man aus Erfahrung weiss, dass sie nur in die
Verästlungen zweiten bis vierten oder fünften Grades eindringt. Solche
Präparate lassen sich aus Leber, Lunge und Niere bereiten, und führen
zu überraschenden Resultaten über bauliche Verhältnisse, von welchen, wie
der spezielle Theil dieses Buches zeigen wird, die Anatomie bisher sehr
wenig Notiz genommen hat. Jede harte Masse soll nur durch Terpenthin-
zusatz, nicht durch Wachs, in eine etwas weichere umgewandelt werden.

§. 11. Die Injection.

Die Injection für Corrosionszwecke, unterscheidet sich, was Werkzeug
und Methode anbelangt, nicht im Geringsten von einer gewöhnlichen
Einspritzung, über deren Technik ich an einem anderen Orte ausführlich
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