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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0158

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146

§. 68. Ductus Whartonianus des Menschen.

auflöst, welche dem Ductus Sfenonianus entlang gelagert sind, und deren
jedes einzelne seinen kurzen Ausführungsgang direet dem Hauptausführungs-
gang zusendet.

§. 68. Ductus Whartonianus des Menschen.

Dieser Gang, welcher von Rechtswegen einen anderen Namen führen
sollte, da der Leidner Professor, Joh. van Hörne, ihn zuerst beim Menschen
beschrieb.1) besitzt, trotz seiner dünnen Wand, keine grössere Ausdehnbarkeit
als der Stenon'sche Speichelgang. Das Caliber beider zeigt sich an allen
Präparaten meiner Sammlung gleich. Dagegen kommen an den Güssen
des Ausführungsganges der Unterkiefer-Speicheldrüse sehr auffallende Schlangen-
krümmungen, selbst einige Touren einer spiralen Aufdrehung vor, wozu die
sehr laxe Bindegewebsverbindung des Ganges mit seiner nächsten Umgebung
Veranlassung gibt. Die Ramification des Ganges steht viel dichter zusammen-
gedrängt, als jene in der Parotis. Ging die Injection beider Drüsen bis in
die Acini, so zeigen sich die Acini der Glandula suhmawillaris nur halb so
gross als jene der Parotis. Uebrigens besitzt der Ductus Whartonianus in
seinem ganzen Verlauf ein gleichförmig cylindrisches Caliber. Erweiterungen
habe ich nie gesehen. Haller führt sie an: vidi in medio fere ductu suo
dilatatum, triplo fmsse diametro. Blasenförmige Erweiterungen wurden von
Rapp2) bei Dasypus und Myrmecophaga namhaft gemacht.

Ausführungsgänge der Glandula subungualis vom Ductus Whartonianus
aus zu injiziren, gelang mir nie. Luschka behauptet somit wohl mit vollem
Recht, dass der Ductus Rivini nie mit dem Ductus Whartonianus sich ver-
bindet, sondern immer separat von ihm, und zwar hinter ihm, in die Mund-
höhle ausmündet3) (während Rivinus die Zusammenmündung beider Gänge
als Regel nimmt4). Die zahlreichen (ad vigena usque), feinen, selbstständig'

') Disput, de ductibus salivalibus. Leidae, 1656 — 1667.

2) Edentaten, Tab. VII.

3) Anatomie des Menschen. 1. Bd. pag. 123 und 187.

4) Er handelt über diesen Gegenstand in einer obscuren Schrift, deren Titel wenigstens
nicht verräth, dass Anatomie in ihr enthalten ist. Aug. Quinnus Rivinus, disputatio de dyspepsia-.
Lips. 1678. Coroll. 1. und 2.
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