Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0156

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
144

§. 67. Ausführungsgänge der Speicheldrüsen. Ductus Stenonianus.

VI. Verschiedene Drüsenausführungsgäng'e.

§. 67. Ausführungsgänge der Speicheldrüsen. Ductus Stenonianus.

Die Behandlung der Ausführungsgänge der Speicheldrüsen, um Corro-
sionspräparate von ihnen zu erhalten, wird dadurch etwas umständlich, dass
diese Ausführungsgänge, von einem beliebigen Punkte ihres freien Verlaufes,
in doppelter Richtung, einmal gegen die Drüse, und dann gegen ihre Aus-
mündung hin injizirt werden müssen. Letzteres wird deshalb nothwendig,
weil an der Ausmündungsstelle der Gänge Erweiterungen oder Verengerungen
vorkommen, deren Gestalt und Grösse nur an Güssen richtig beurtheilt
werden kann.

Die Injection dieser Speichelgänge gegen die Drüse hin, wird wie jede
andere Injection gemacht. Nur muss die Drüse vor der Injection aus allen
ihren Verbindungen ausgeschält werden. Würde man diese Vorsicht unter-
lassen, und die Enucleation der Drüse erst nach der Injection vornehmen,
wäre es unvermeidlich, den Guss durch Brüche des Stammes und seiner
Aeste zu gefährden. Die Injection gegen die Ausmündung hin, macht eine
weitere Vorsicht unerlässlich. Die Masse darf nämlich durch die Ausmündungs-
öffnung nicht [frei ablaufen. Eine Ligatur anzubringen geht nur dann an,
wenn der Gang auf einer Papille ausmündet (wie der Ductus Whartonianm
und Wirsimgianus), welche sich mit einer Ligatur umschnüren lässt. Fehlt
aber die Papille, wie am Ductus Stenonianus, oder ist sie zu niedrig, um
eine Unterbindung zuzulassen, dann muss die Schleimhaut rings um die
Oeffnung des Drüsenganges lospräparirt, auf die Oeffnung ein hanfkorngrosses
Kügelchen Injectionsmasse gelegt, und um dieses Kügelchen herum, die
Schleimhaut zusammengebunden werden, so dass sie einen kleinen Beutel
bildet. Wird nach dieser Vorbereitung injizirt, so schmilzt die in den Gang
eingetriebene Masse mit dem Kügelchen zusammen, und man sieht am corro-
dirten Guss die Stelle deutlich, welche der Gangmündung entspricht. Sie ist
bei allen Ausführungsgängen von Speicheldrüsen, die engste Stelle derselben.

Das Lumen des Stenon'schen Speichelganges erscheint im Verhältniss
zur Dicke seiner Wand sehr gering. Es präsentirt sich dasselbe an Quer-
Bildbeschreibung
Für diese Seite sind hier keine Informationen vorhanden.

Spalte temporär ausblenden
 
Annotationen