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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0042

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§. 14. Behandlung nach dem Ausspülen.

Corrosionsarbeit beschäftigt, möge meinen Path wohl beherzigen, auf schnelle
Abfuhr der Salzsäuredämpfe bedacht zu sein.

§. 14. Behandlung nach dem Ausspülen.

Das ausgewaschene Präparat wird noch auf ein Paar Stunden in reines
Wasser gelegt, um es gänzlich säurefrei zu machen, und sodann auf einer
mit Leinwand bedeckten Holz- oder Papptafel getrocknet. Wo es an die
Unterlage antrocknet, wird es durch Aufträufeln eines Wassertropfens wieder
abhebbar. Sollte, wie es bei viellappigen Organen (Leber, Lunge, Placenta,)
zuweilen der Fall ist, ein Lappen des Präparats sich von der Hauptmassa
desselben durch Bruch abgelöst haben, werden die Bruchstellen der Haupt-
gefässe genau coaptirt, und mittelst eines heissen Stiftes zusammengelöthet.
Abgebrochene kleinste Aestchen anzulöthen, lohnt sich nicht der Mühe.

Und hiemit wäre das Präparat eigentlich fertig. Aber es besitzt eine
Eigenschaft, welche ihm keine lange Lebensdauer verbürgt. Es ist im höchsten
Grade gebrechlich. Um ihm Halt und Festigkeit zu geben, wie es für
Schulpräparate, oder solche, welche versendet werden sollen, unerlässlich ist,
muss den corrodirten Gefässen eine Art von natürlicher Haut wieder gegeben
werden. Diese erhalten sie durch Anwendung einer mässig dicken Lösung
von Hausenblase, welche im erkalteten Zustande mittelst einer spitzig aus-
gezogenen Glasröhre aufgesogen, und wiederholt über die ganze Fläche des
Präparates hingeblasen wird. Das Präparat selbst muss sich zur Vornahme
dieser Taufe in einer Glasschale befinden, welche etwas schief aufgestellt
wird, damit die vom Präparate abtropfende Hausenblasenlösung, an Einer Stelle
zusammenlaufe, um neuerdings aufgesogen und über das Präparat hingespritzt
zu werden. Das Präparat muss auch, durch Anfassen seiner Hauptstämme
mit einer groben Pincette aufgehoben, und auf die andere Seite gelegt werden,
um von dieser aus den Hausenblasenregen auf dasselbe wirken lassen.
Man darf mit diesem Modus operandi nicht früher aufhören, als bis man
sicher ist, keine unbenetzte Stelle zurückzulassen.

Wurde alles dieses mit Aufmerksamkeit gemacht, so wird das Präparat auf
dreikantig zugeschnittene und mit Unschlitt bestrichene Holzleisten gelegt,
um eine letzte, sehr langwierige und tädiose Operation an ihm vorzunehmen.
Die Hausenblasenlösung fängt sich nämlich in den Gabeln der Gefässtheilungen,
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