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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0071

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26. Methode.

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sehr lehrreich werden kann. — Ich finde, dass bei alten Leuten die Weite
des Meatus etwas zunimmt. S förmig gekrümmte, oder im stumpfen, nach
vorn und unten offenen Winkel geknickte Meatus sind die seltensten.

Die S förmig gekrümmten Gehörgänge lassen eine Andeutung spiraler
Drehung absehen, welche, wie ich gefunden zu haben glaube, von der Stellung
des äusseren Ohres abhängig ist. Bei vertical stehenden Ohren vermisse ich
jede Spur von Drehung am äusseren Gehörgang. Steht aber das Ohr schief
nach hinten und oben gerichtet, wie es an Schädeln semitischer Eace so
häufig, und zufällig auch bei unserer Eace vorkommt, so tritt mit der Ver-
längerung des Gehörganges auch eine entsprechende Drehung desselben um
seine Axe auf, welche sich an den Güssen sehr gut ausprägt. Sappey hat
solche Güsse abgebildet, und umständlich beschrieben.1)

Eine beträchtliche Verengerung an der Uebergangsstelle des knorpeligen
Ganges in den knöchernen, mit stundenglasförmiger Gestalt des Gusses,
kommt in meiner Sammlung nur einmal vor.

III. Herz und grosse Gefässe.

§. 26. Methode.

Es wäre überflüssig, zur Vornahme einer Arbeit, welche, wie die Injection
des Herzens und seiner Gefässe, jedem praktischen Anatomen geläufig sein
muss, ausführliche Anweisung zu geben. Ich fasse mich deshalb so kurz
als möglich.

Das rechte Herz und die Verzweigungen der Limgenarterie werden
unter Einem von der Cava superior aus mit blauer Masse injizirt, nachdem
die Cava inferior an der Eintrittsstelle in den Herzbeutel unterbunden wurde,
Man wähle anämische Leichen. Flüssiges Blut im rechten Herzen wird
durch die Injection theils im Herzohr zusammengedrängt, theils geht
es der Masse in den Verästlungen der Lungenarterie voran, füllt diese
aus, und macht den Erfolg der Injection unvollkommen. Feste Coagula
aber (falsche Herzpolypen) stören den Lauf und die Verbreitung der

i) Hl. dt. Fig. 695 und 696. pag. 793.

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