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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0039

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§. 13. Das Ausspülen.

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die Corrosionsdauer nicht vor der Zeit abzubrechen. Diese Schalen nun
dürfen nicht in geschlossenen Räumen bei Seite gestellt werden. Alles was
von Eisen ist, Thür- und Fensterbeschläge, Schlösser, selbst die Nägel an
der Wand, werden von den Dämpfen der Säure angegriffen. Am besten
rangirt man die Schalen auf dem Dachboden oder im Freien auf hölzernen
Gestellen.

Je nach der Grösse der Organe, geht man nach 2 — 10 Tagen an das
Auswaschen. Es gibt für diese wichtige und viel Attention erfordernde
Verrichtung kein zu spät, wohl aber ein zu früh.

§. 13. Das Ausspülen.

Das Ausspülen der Injection nehme ich auf folgende Weise vor. Jedes
Organ schwimmt anfangs auf der Säure. Erst später sinkt es in ihr zu
Boden. Man hat nun so viel Säure abzugiessen, bis ein Theil der Oberfläche
des Präparates frei hervorragt. Diesen Theil streift man leise mit dem Finger.
Schmiert er sich dabei, so kann mit dem Auswaschen begonnen werden.
Man giesst die Hälfte der Säure ab, nimmt den Mund mit Wasser voll, und
leitet auf die freie Fläche des Organs mittelst eines in eine mehr weniger
stumpfe Spitze ausgezogenen Glasröhrchens (Barometerröhre), einen Wasser-
strahl, dessen Stärke man mit den Backen regulirt. Man wird es bald
ex praxi erlernen, wann man einen feinen oder gröberen Strahl benöthigt

Das Ausspülen geht, nach längerer Corrosionsdauer, und bei kleinen
Organen oder ganzen Thieren, sehr rasch von Statten, ohne dass man nöthig
hat, die Objecte umzuwenden. Ist aber das Organ voluminös, dick und schwer,
dann muss auch seine untere Fläche direct der Einwirkung des Wasser-
strahles ausgesetzt werden. Man lässt hiezu alle Säure ablaufen, oder hebt
sie bei besonders werthvollen Objecten mit dem Giftheber aus, leitet noch-
mals und zwar von allen Seiten her einen Wasserstrahl auf das Präparat, um
so viel Parenchym als möglich aus der Tiefe herauszuschwemmen, fasst dann
das Organ an den Hauptstämmen seiner Gefässe entweder mit den Fingern
oder einer eigens hiezu dienenden breitarmigen Pinzette, hebt es aus der
Schale, hält es frei, dreht es und neigt es, um alle Punkte seiner Oberfläche
unter das Röhrchen zu bringen, endlich stürzt man es ganz um, behandelt
seine untere Fläche wie die obere, und der Process ist aus. Fürchtet man,

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