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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0239

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§. 107. Labyrinth der Vierhänder. 227

Nicht blos die untere, sondern auch die obere Wand und die Seiten-
wände des Eichelstückes der Harnröhre zeigen sich an den Güssen ausge-
buchtet, und bilden eine spindelförmige Anschwellung. Die Bucht der unteren
Wand (Fossa navicularis) erscheint an 3 Güssen selbst geringer als jene
der oberen. Die Ursache dieses unerwarteten Verhaltens liegt in der durch
das Frenulum bedungenen, geringeren Ausdehnbarkeit der unteren Harnröhren-
wand, während das weiche Gewebe der Glans, die Ausdehnung der übrigen
Wände nicht beschränkt.

Obwohl ich es zugeben muss, dass der Werth der Harnröhrengüsse für
die rein beschreibende Anatomie dadurch verliert, dass die Urethra im lebenden
Menschen nie in jenen Zustand von Erweiterung versetzt wird, wie ihn die
Injection giebt, so halte ich doch diese Güsse für praktische Zwecke sehr
nützlich, da sie die Harnröhre als Körper zur besseren Anschauung bringen,
als es durch die Eröffnung dieses Schlauches der Länge nach, wie sie gewöhn-
lich zum Studium der Harnröhre gemacht wird, erreicht werden kann.
Natürlich sind die engen Stellen des Gusses viel wichtiger als die weiten.
Der pathologischen Anatomie der Strikturen wäre zu rathen, Keinen solcher
Güsse aufzustellen.

XL Corrosion des Gehörlabyrinthes.

§. 107. Labyrinth der Vierhänder.

Ueber die Methode, Güsse des Gehörlabyrinthes zu bereiten, habe ich
an einem anderen Orte bereits ausführlich gehandelt.l) Da ich dieser Methode
nichts Neues hinzuzufügen habe, verweise ich den Leser auf die angeführten
Schriften.

Meine im Jahre 1865 beschriebene Sammlung von 300 Gehörorganen,2)
hat in neuester Zeit einige sehr werthvolle Zuwüchse erhalten, welche, weil
sie Unica betreffen, hier in flüchtiger Weise erwähnt werden sollen.

') Med. Jahrbücher des österr. Kaiser Staates, 1843, März, sowie in meinen: Vergleichend-
anatoniischen Untersuchungen über das Gehörlabyrinth des Menschen und der Säugethiere, Prag,
1845; (mit sehr zahlreichen Abbildungen von Labyrinthen), und in meinem Handbuch der prakti-
schen Zergliederungskunst, Wien, 1860, §. 143.

2) Catalog von Fisch- und Amphibienskeleten, so wie von Gehörorganen und inicroscopischen

Injectionspräparaten. Wien, 1865, pag. 29 — 38.
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