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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0070

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§. 25. Aeusserer Gehörgang.

In einem der drei Fälle findet sich nur eine, in den übrigen eine
doppelte, gestielte kolbenförmige Verlängerung des Gusses, — beide nach
innen und oben gekehrt, und in die Ausfüllungsmasse der Knochenzellen in
der Spitze der Pyramide übergehend.x) An dem Gusse einer kindlichen Tuba,
sitzt an der oberen inneren Peripherie der Tuba ossea, ein halbkugeliges
Diverticulum auf, — offenbar dem eben erwähnten Befunde bei Erwachsenen
sehr nahe stehend, und ihn vorbereitend.

Alle Güsse der Tuba lassen es absehen, dass die Pars ossea mit der Pars
cartilaginea einen sehr stumpfen Winkel bildet, indem die letztere stärker
schief nach innen und unten strebt, als die erstere. Die Spitze des Winkels
entspricht der engsten Stelle des Tubenkanals. Der Catheterismus der Ohr-
trompete hat somit zwei ungünstige Momente zu überwinden, welche aber
auf einen Punkt zusammenfallen.

§. 25. Aeusserer Gehörgang.

Güsse desselben lassen sich sehr leicht erhalten, wenn man sehr harte,
geschmolzene Injectionsmasse, durch ein bis auf die Membrana tympani
eingeführtes, trichterförmiges Röhrehen in den, mit dem Ohrlöffel sorgfältig
gereinigten Gehörgang einströmen las st. In dem Maasse, als der Gang sich von
unten auf füllt, wird das Trichterröhrchen mehr und mehr aus ihm heraus-
gezogen, und zuletzt gänzlich aus ihm emporgehoben, um auch die Concha
zu füllen. Das Trichterröhrchen darf nur den halben Durchmesser des äusseren
Gehörganges haben, um es während der Füllung leicht und allmählig aus dein
Gange herausheben zu können. Der ausgegossene Meatus wird sammt der
Concha vom Schläfebein losgesägt und corrodirt.

Die Güsse zeigen eine vordere untere, und eine hintere obere Fläche; —
erstere concav, letztere convex. Am oberen und unteren Rande des Gusses
gehen beide Flächen abgerundet in einander über, so dass der Querschnitt des
Gusses überall ein Oval bildet. Länge und Breite der Güsse, die Lage ihrer
engsten Stelle, die Krümmung ihrer Flächen, und die Richtung des ganzen
Canals, unterliegen so zahlreichen individuellen Verschiedenheiten, dass eine
Sammlung solcher Präparate für anatomische und ohrenärztliche Zwecke

!) Tab. I. Fig. 1, bei a, und Fig. 2. bei d.
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