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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0069

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§. 24. Tuba Eustachii.

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Abdruck von longitudinalen Sckleimhautfältohen, welche sieh am wulstigen
Rande der Bachenöffnung verlieren. Feinere Injectionen der Venen der
Rachenschleimhaut lehren, dass diese Venen strahlenförmig gegen die Ostia
pharyngea der Tuben convergiren, und sich in die Schleiinhautauskleiclung
derselben fortsetzen. Ich vermuthe, dass die longitudinalen Falten der Mucosa
tubae, obwohl sie nicht zu den gewöhnlichen Vorkommnissen zählen, diesen
Venen entsprechen. Der Uebertritt der feineren Rachenvenen in die Ohr-
trompeten erklärt wohl am besten die schnelle Ausbreitung der Rachen-
entzündungen auf das mittlere Gehörorgan. Der Zusammenhang der Lymph-
gefässe des Rachens mit jenen der Trommelhöhlenschleimhaut wurde durch
die Tuba hindurch von Sappey verfolgt.1) — Wo die knöcherne Ohrtrompete
in die knorpelige übergeht, zeigt sich der Tubencanal am engsten. Er erweitert
sich, von dieser Stelle an, gegen das Ostium pharyngeum hin viel stärker
als gegen das Ostium tympanicum. Im Ganzen hat er somit die Gestalt eines
Doppeltrichters oder Stundenglases, dessen Pars ossea kleiner und um die
Hälfte kürzer ist als die Pars cartilaginea.2) Die Gesammtlänge der ganzen
Tuba variirt von 35 — 45 Mm. Eine Länge von 2 Zoll, wie sie angegeben
wird, habe ich niemals angetroffen.

Zwei Güsse der Tuba (männlich) zeigen an ihrem unteren Rande
einen tiefen longitudinalen Eindruck. Bei Durchsieht einer grossen Anzahl
macerirter Schläfebeine stellte es sich heraus, dass zuweilen an der untern
Wand der knöchernen Tuba sich eine scharfe Leiste hinzieht, welche
ich Crista tubae nennen will. Als Verlängerung dieser Leiste muss
auch in der knorpeligen Tuba ein longituclinaler Schleimhautskamm sieh
einfinden, sonst könnte der Abdruck am Guss sich nicht durch die ganze
Länge desselben erstrecken. — Ein longitudinaler, tiefer und breiter Eindruck
an der oberen Fläche der, knöchernen Tuba fehlt nie, und rührt von der
unteren convexen Fläche des über der Tuba lagernden Semicanalis tensoris
tympani her.

Drei Präparate meiner Sammlung sind von besonderer Bedeutung. Es
haben sich an ihnen, von der Tuba ossea aus, Knochenzellen in der Felsen-
beinspitze an der oberen und inneren Wand des Carotischen Canals gefüllt.

') Hb. cit. pag. 821.

2) Tab. I. Fig. 2. lit. d.

Hyrtl. Die Corrosions-Anatomie.

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