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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0188

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§. 83. Arteriae vaginales.

grösser werden, und durch das Hinzukommen von Knäuelungen, bildet jede
Arteria oarica eigentlich ein kegelförmiges Convolut, dessen Spitze der Ursprung
des (Masses ist, und dessen Basis am Hilus liegt, wo aber der Kegel nicht
endigt, sondern in die Marksubstanz des Ovarium (Henle) eingeht, dort sich
in feinere, noch immer gewundene Zweige theilt, welche in die Eindensubstanz
von innenher übertreten, und ihren gewundenen Charakter erst in der die
Eikapseln umgebenden Bindegewebschicht (Theca folliculorum Graafii) ver-
lieren. Am inneren zugespitzten Ende des Eierstocks gehen die Rindengefässe
mit einem von der Uterina herkommenden, stark gewundenen, aber sehr
unansehnlichen Gefässzug eine Verbindung ein, welcher sich an das Liga-
mentum ovarii proprium hält.

§. 83. Arteriae vaginales.

Es kommt in der Regel eine aus der Uterina, und eine zweite mit der
Vesicalis ima aus einem kurzen Trwicus communis. Letztere kann auch,
wie es nicht eben selten geschieht, aus der Pudenda communis entspringen.
Ich unterscheide beide als Vaginalis superior und inferior. Die Vaginalis
inferior ist stärker als die superior. Sie zieht an der seitlichen Wand der
Vagina bis in das Vestibulum vaginae, ja bis in die grosse Schamlippe, wo
sie mit dem Ramus labialis der Pudenda externa aus der Oruralis anastomosirt.

Die Arteriae vaginales beider Seiten stimmen weder an Stärke, Zahl,
noch an Richtung überein. Ich sehe an einem nicht corrodirten Präparat
mehrere Aeste der linken Vaginalis an der hinteren Wand der Scheide auf
die rechte Seite herübergreifen.

Transversale und longitudinale Anastomosen finden sich wie an den Gebär-
mutter-Arterien, aber spirale Krümmungen und Knäuelungen kommen zwar
im Forniv vaginae noch vereinzelt vor, fehlen jedoch am unteren Ende der
Scheide gänzlich.1) Höchstens zeigen die im Forniv vaginae sich auflösenden
Vaginaläste der Uterina noch undulirten Verlauf. Wurden die beiderseitigen
Arterien mit verschieden gefärbten Massen injizirt, sieht man das grobe Netz
derselben theilweise auf der einen Seite mit der Farbe der anderen gefüllt.

0 Tab. XII. Fig. 1. Tab. XIII. Fig. 1. und Tab. XIV. lit. b, b.
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