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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0087

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§. 37. Ein gestieltes Diverticulum am Hauptstamm der Kiemenarterie.

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bogen, als dem nächsten am Herzen, eindringt, dann in den dritten, zweiten,
und zuletzt in den ersten. Bei den Ganoiden und den Stören wird diese Ordnung
geradezu umgekehrt. Der Trmcus branchia/is communis erstreckt sich bis
zur Copula des Zungenbeins ßfesohyal), ohne Seitenäste an die Kiemenbogen
abzusenden. An genannter Stelle gibt er die stark gespreizten Stämmchen für
den ersten Kiemenbogen ab, theilt sich hierauf in zwei Zweige, welche sich
nach aufwärts und hinten umsehlagen, und die folgenden Kiemenbogen in
der Ordnung von vorne nach hinten versorgen, so dass der vierte Kiemenbogen
der letztversehene ist. Aeipenser, Scaphirhynchus, Lepidosteus, Polypterus
und Amia, verhalten sieh in dieser Beziehung ganz gleich,*) zeigen aber
keine spirale Drehung ihrer Kiemenarterien, von welcher ich nur eine Spur
bei Aeipenser ruthenus und Aeipenser Huso antreffe. Die Aortenbogen von
Monopterus javemicus und Amphipnous Ouchia sind gleichfalls ungedreht.

Ich hoffe, dass sich das Gesetz der'umgekehrten Folge der Kiemenarterien
auch bei dem jüngst entdeckten Ceratodus Forsten bewähren wird.— Stannius
bezweifelt es zwar, dass meine Angaben für alle Lepidostei zutreffen,2) da
sie mit der von Müller gelieferten Abbildung3) nicht in Einklang stehen.
Pace summi viri dictum esfo, dass hier nicht ich. sondern Müller im
Irrthum war.

§. 37. Ein gestieltes Diverticulum am Hauptstamm der Kiemenarterie.

Ich habe in meiner Abhandlung über Mormyrus und Gymnarchus4) eines
am Ende des Tnmms communis der Kiemenarterien vorkommenden Divertikels
erwähnt, welches, in Gestalt eines gestielten Bläschens, an dem Theilungs-
winkel dieses Stammes in die beiden vordersten Kiemenarterien aufsitzt.
Dasselbe wurde nur in der Familie der Cyprinoiden beobachtet, und von
Aspius rapax abgebildet.5) Seitdem habe ich es an den Gattungen Cyprinus,
Alburnus und Leuciscus wieder gesehen, in derselben Grösse und Gestalt.6)

1) Hyrtl, Sitzungsberichte der kais. Acad. 8. Bd. pag. 133, seqq.

2) Handbuch der Zootomie, 2. Aufl. 1. Hft. pag. 240.

3) Ganoiden, Tab. V.

i) Denkschriften der kais. Acad. Bd. XII. 1856.
■•) ibid. Tab. IV. Fig. 1. lit. c.
6) Tab. II. Fig. 0 und 7, lit. a.
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