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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0150

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138 §• 6(>. Die spirale Pfortaderklappe der Amphibien uud Säugethiere. Sinu-i venae portae und Sintis Viesen'ericus.

übergeht. So weit diese längste und engste aller Gallenblasen mit der Leber
in Berührung steht, nimmt sie viele, aber sehr feine Ductus hepatici auf.
An der Einmündungsstelle in den Darm sitzt seitlich ein sehr unbedeutendes
Divertieulum auf— vielleicht ein Pankreasrudiment.

§. 66. Die spirale Pfortaderklappe der Amphibien und Säugethiere. Sinus

venae portae und Sinns mesenterieus.

Ich habe das Vorkommen einer Spiralklappe im Stamme der Pfortader
für einen anatomischen Charakter der Nagethiere erklärt.1) Alle Gattungen
dieser reichen Ordnung sind mit ihr versehen, von Capybara bis zur Haus-
maus. Sie ist rechtsläufig gedreht, und macht im Minimum anderthalb, im
Maximum sieben Touren.

Zahlreiche Injectionen der Pfortader, welche ich der Corrosion wegen,
an anderen Thieren, kalt- und warmblütigen, vorzunehmen hatte, führten zur
Erkenntniss, dass die Gegenwart einer Spiralklappe in dieser Vene, bei
weitem nicht auf die Eosores beschränkt ist, dass sie sich bei mehreren
anderen Säugethier-Ordnungen constant vorfindet, und dass sie bei gewissen
Amphibien an Zahl der Umläufe selbst die begünstigsten Nagethiere über-
trifft. Ueberall wo ich sie gesehen habe, war sie rechtsläufig gewunden. Auf
Halbmondform reduzirte Spuren von ihr kommen auch in der menschlichen
Pfortader vor. Fische und Vögel aber entbehren ihrer gänzlich.

1. Pfortader der Saurier.

Unter den Amphibien sind es die Ordnungen der Saurii und Ophidii,
deren Pfortader eine Spiralklappe führt. Nackte Amphibien und Chelonier
haben sie nicht.2) Ich will sie bei einer der gemeinsten Eidechsen, Lacerta
viridis, umständlicher schildern.3) Es kommt bei diesem Thiere vom Dick-

1) Die Spiralklappe in der Pfortader der Nagethiere. Sitzungsberichte der kais. Acad.
Gl. Bd. 1870.

2) Nur bei Chelodina sulcifera, Gray, sah ich einen, durch Faltung der inneren Gefässhaut
gebildeten, dreimal rechtsläufig gewundenen Kamin au der inneren Oberfläche des Pfortaderstammes.

3) Tab. IV. Fig. 4.
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