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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0149

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§. 65. Gallengänge der Fische.

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Leber mit einem Theile ihrer Oberfläche an, wie es bei den meisten Fischen
der Fall ist, oder liegt sie entfernt von der Leber, wie bei Sahno Salar,
Xiphias, Lophius, Angnilla, Amia, Vomer, und mehreren Squamipennes; immer
ist der Ductus choledochus die eigentliche Fortsetzung des weiten Cysticus,
und die in der Regel viel feineren Ductus hepatici münden in verschiedener
Anzahl in den Cysticus ein, und zwar sehr oft in ampullen- oder spindel-
förmige Erweiterungen desselben.1) Einen einfachen Ductus hepaticus kenne
ich nur bei Gymnotus. Ductus hepato-cystici habe ich nie angetroffen.2)
obwohl sie angeführt werden (z. B. bei den Rochen von Stannius3), bei
Lophius und Erythrinus von Owen.4) Viele Angaben, welche in Cuvier's
Histoire naturelle des poissons über das Verhalten der Gallenblase und der
Gallengänge enthalten sind, muss ich als unrichtig bezeichnen, und zugleich
damit entschuldigen, dass es vollends unmöglich ist, an uninjizirten Exemplaren
über das wahre Verhalten der Gallenwege ein Urtheil abzugeben.

Unter allen Fischen, welche ich untersuchte, und es sind deren sehr
viele, hat Macrodon Trahira die merkwürdigste Gallenblase.5) Sie ist länger, als
sie bei irgend einer Gattung mit sehr langer Blase") gesehen wird. Ihre
Länge übertrifft jene der ganzen Bauchhöhle. Zugleich zeigt sich ihr Breiten-
durchmesser so kurz, dass man nur einen Ductus cysticus vor sich zu haben
glauben könnte. Nur an ihrem Ende findet sich eine sehr unbedeutende,
birnförmige Erweiterung. Sie bildet einen grossen Bogen, indem sie von ihrem
freien, von der Leber entfernt liegenden Ende, zum rechten Leberlappen auf-
steigt, an welchem sie bis zur Einmündung des Ductus pneumaticus in den
Schlund verlauft, und sich dann über die untere Fläche des Schlundes weg zum
linken Leberlappen hinüberkrümmt, an welchem sie wieder die Richtung
nach abwärts einschlägt, um an jener Stelle in den Darm einzumünden, wo
die doppelte Reihe der zahlreichen Appendices pyloricae in eine einfache

>) Hyrtl, über Ampullen am Ductus cysticus der Fische. (Denkschriften der kais. Acad.
28. Bd. 1868).

2) d. h. Füllung der Gallenblase mit sehr flüssigen Massen, erfüllt keine Ductus hepato-cystici.

3) Lib. cit. pag. 97, Note 16.

4) The Anatomy of Vertebrates. Vol. I. pag. 427.

5) Tab. VI. Fig. 8, lit. e, e, e.

ü) Hieher gehört vorzugsweise Pelamis, Thynnus, Auxis, Lepidopus, Thyrsites, Sciaena,
Upeneus, Otolithus und Lates nobüis (Cuvier sagt, sie fehle bei Lettes niloticus).

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