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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0096

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§. 43. Lungenvenen.

sich etwas spiral umeinander drehen, so dass die rechte zur linken wird,
und umgekehrt.

§. 43. Lungenvenen.

Die Verästlungen der Lungenvenen halten nicht überall mit jenen des
Bronchus und der Arteria pulmonalis gleichen Schritt. Von der Eintrittsstelle
bis zu einer gewissen Tiefe im Parenchym der Lappen, muss dieses wohl
der Fall sein, da wegen Beschränktheit des Raumes, die Divarication der
auf ein Bündel zusammengedrängten Gefässe, erst in grösserer Entfernung
von der Lungenpforte stattfinden kann. Dort tritt sie nun derart ein, dass
die Verästlungen des Bronchus und der Arteria pulmonalis bis zu den
Infundibula hin, hart aneinander bleiben, die Venen jedoch den Verband mit
diesen Gefässen aufgeben, so dass ihre Stämmchen nicht mehr den Stiel der
einzelnen Lungenläppehen bilden helfen, sondern zwischen den Läppchen
eingelagert erscheinen, zwischen welchen auch ihre letzten Verzweigungen
bis an die Oberfläche der Lunge vordringen. Die Venenstämmchen verlaufen
also zwischen den Kuppen der Vesiculae aereae benachbarter Läppchen, und
sind mit ihnen in Contact, während die Arterien zunächst an den mit den
Infundibulis in Verbindung stehenden unteren Abschnitt der Vesiculae treten.
Unterscheidet man einen arteriellen und einen venösen Bezirk des Capillar-
gefässsystems der Vesiculae, so nimmt der letztere den vom Infundibulum
abgewandten Grund der Lungenbläschen ein, während der erstere den
Infundibulartheil des Bläschens für sich in Anspruch nimmt. Microscopische
Injection der Arterien und Venen einer Lunge mit verschiedenen Farben
zeigt auch deutlich, dass die an der Oberfläche der Lunge sichtbaren Kuppeln
der Luftbläschen mit Venenfarbe injizirt sind, während die Arterienfarbe die
tieferen xintheile des capillaren Gefässnetzes der Bläschen gefüllt hat.

Von sonstigen Ergebnissen der Corrosion, verdienen die Messungsresultate
angeführt zu werden über das Verhältniss des Calibers der Lungenvenen
zu jenem der Lungenarterien. Haller behauptete, dass die Lumina der
Lungenvenen (Stamm für Stamm, und Ast für Ast) kleiner sind als jene
der Arterien, ja er sagt sogar: repletas venas arteriis inanibus minores esse.1)
Gerardus Blasius machte dieselbe Angabe für die Lunge des Schafes.2)

1) Eiern, physiol. Tom. III. Lib. 8. pag. 169. Sie sollen sich wie 12 : 14 oder 15 verhalten.

2) Anat. anim. pag. 99.
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