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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0186

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274 §• 81. Physiologisches Urtheil über die Anastomose der Spermatica und Uterina.

gedrehten Zweigen. Der jenseits der Wiedervereinigungsstelle beider Zweige
der Spermatica liegende einfache Stamm, biegt sich am Seitenrande des
Uterus nach abwärts, und mündet mit der ihm entgegenkommenden Fort-
setzung der Uterina (h, h) zusammen, so dass sich wirklich nicht sagen
lässt, wo die eine aufhört und die andere anfängt. Die von den beiden
Theilungszweigen der Spermatica interna gebildete Insel (b — e) entspricht
mit ihrer Länge der Breite des Ligamenti lati, und würde noch viel länger
erscheinen, wenn der geschlungene Verlauf ihrer beiden Schenkel geradelinig
ausgestreckt würde.

Bei der dritten Form der Anastomose steht die Spermatica hinter der
Uterina an Stärke weit zurück, nimmt aber gegen die Gebärmutter hin etwas
an Volumen zu. Sie versorgt die Fimbrien und das Ovarium, und mündet
in eine Schlinge der Uterina ein, welche in der Nähe des Fundus in das
breite Mutterband abbiegt. Unmittelbar vor dieser Einmündung entsendet sie
einen sehr stattlichen Ramm recurrens, welcher mit einem seiner Endzweige
der Tuba, mit dem anderen aber dem runden Mutterbande angehört. Diese
Art der Anastomose sieht fast wie ein liegendes =xz: aus, dessen linke
scharf gebogene Hälfte die Schlinge der Uterina ist, dessen rechte mit dem
oberen Schenkel die Spermatica, mit dem unteren die Arteria tnbaria darstellt.

§. 81. Physiologisches Urtheil über die Anastomose der Spermatica und Uterina.

Würdigen wir das im vorhergehenden Paragraph Gesagte, so müssen
wir zugeben, dass diejenigen, welche mit M. J. Weber die Arteria sperma-
tica interna für ein Gefäss erklären, welches dem Uterus, nicht aber dem
Ovarium Blut zuführt, während die Arteria uterina den Eierstock versorgen
soll, im Unrecht sind. Denn sie versorgt, in allen mir bekannt gewordenen
Varianten ihres Verlaufes, auf ganz entschiedene Weise auch den Eierstock.
Man darf sich überhaupt die Blutbewegung in einer so grossen und starken
Anastomose, wie sie in der fraglichen vorliegt, nicht so vorstellen, wie in
einer nicht anastomosirenden Arterie gleichen Calibers. In der letzteren hat
der Blutstrom eine bestimmte centrifugale Richtung. In die erstere dagegen
dringt das Blut von zwei Seiten her zugleich ein, von oben und von unten,
und die beiden entgegengesetzten Blutwellen treffen sich scheitelrecht, Das
Blut kann also in der Anastomose nicht strömen; es kann nur von den
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