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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0093

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§. 41. Die Spirale der Lungenarterien.

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herauszulassen, in die Säure, welche für die Lunge, als einem so weichen
und schwammigen Organ, keine concentrirte zu sein braucht, und wenn sie
es ist, durch das in die Luftwege injizirte Wasser ohnedies diluirt wird.

Zur Vornahme der Injection der Arteria pulmonalis bei Kindern, muss
der Ducti/s Botalli unterbunden werden. Die Veneninjection wird von der
linken Yorkämmer aus, wie früher angegeben,1) bewerkstelligt. Das ungemein
leichte Eindringen der in die Luftröhre injizirten Masse in die Vesiculae
aereae erwärmter Lungen, macht es nothwendig, wenn man es nur auf die
Hauptverzweigungen des Bronchus abgesehen hat, die Injection nur am
erkalteten Organ vorzunehmen. Es füllen sich dann nur die stärkeren
Brouchialäste, welche der Ansicht der Blutgefässverzweigungen nicht hin-
derlich sind.

§. 41. Die Spirale der Lungenarterien.

An einer in situ injizirten und corrodirten Lunge zeigt es sich, dass die
beiden Hauptäste der Lungenarterie zum Stamme der letzteren nicht recht-
winklig stehen, wie es allgemein in den Beschreibungen heisst, sondern dass
sie einen Winkel mit einander bilden, welcher 120° nicht überschreitet. Nur
an Lungen, *welche vor der Injection herausgenommen wurden, und deren
Flügel durch ihre Schwere auseinanderfallen, werden die beiden Lungen-
arterien so gestreckt, dass sie fast in Einer- Querlinie zu liegen scheinen. —
Im Menschen zeigt sich die rechte Lungenschlagader immer etwas stärker
als die linke. Der Unterschied beträgt aber in allen Altersstufen nicht mehr
als 0,1'" oder 0,2"',2) und gleicht sich an den Thierlungen fast voll-
ständig aus.

Uebersieht man nun an einer corrodirten Menschen- oder Säugethierlunge
den verzweigten Baum einer Lungenarterie, so erhält man den Eindruck,
dass die Abgangsstellen der Aeste desselben, in der rechten Lunge eine
linksgewundene, in der linken eine rechtsgewundene Spirallinie
bilden, wobei man jenen Ast der Arteria pulmonalis, welcher in den
unteren Lungenlappen eingeht, als die Fortsetzung des Stammes anzusehen hat.

0 §• 26.

2) Henle gibt das Verhältniss auf 21 : 19 Mm. an.

Hyrtl. Die Corrosions-Anatomie.

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