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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0131

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§. 59. Gallengänge. Ductus choledochus.

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Eintrittsstelle dieser Vene nächstgelegenen Leberparenchyms, sondern auch
der gesammten übrigen Lebersubstanz. Verfolgt man diese injizirte accessorische
Pfortader in das Leberpareneliym hinein, durch sorgfältiges Abtragen der
das Stämmchen derselben umlagernden Läppchen, so stellt es sich mit aller
wünschenswerthen Sicherheit heraus, dass dieses venöse Gefäss allerdings
eine Summe von Leberläppchen speist, aber schliesslich sich in einen
' Zweig der Hauptpfortader entleert. Selbst mit harter Masse vorgenom-
mene Injectionen der Hauptpfortader dringen zuweilen in accessorische
Pfortadern etwas grösseren Calibers ein, und beweisen es nach vorgenommener
Corrosion zur Evidenz, dass die accessorischen Pfortadern nur zuführende
Zweige der Hauptpfortader sind, welche jedoch, von ihrer Eintrittsstelle in
das Leberpareneliym, bis zu ihrer Einmündung in einen Pfortaderzweig, auch
an alle Leberläppchen Zweige abgeben, welche den kurzen Verlauf der
accessorischen Pfortader durch das Leberpareneliym umgeben. Es verhalten
sich somit die accessorischen Pfortadern wie die Nabelvene, welche im Grunde
doch auch nur eine accessorische Pfortader der Leber ist, und, nach ihrem
Eintritt in die linke Längenfurche der Leber, Zweigchen an die nächstliegen-
den Läppchen abgibt, zuletzt aber in die eigentliche Pfortader einmündet.
Schliesslich muss ich bemerken, dass ich die accessorische Pfortader im
Ligamentum Suspensorium nie gesehen habe, obwohl Grunz, Haller und
Sappey ihres Vorkommens erwähnen. Ich finde nur arterielle Gefässe und
Lymphgefässe in diesem Ligament. Die letzteren enthalten gewöhnlich eine
röthliche Lymphe (durch Imbibition von Blutroth), und mögen deshalb für
Venen imponirt haben.

§. 59. Gallengänge. Ductus choledochus.

Was an corrodirten Güssen des Ductus choledochus am meisten auffällt,
ist seine spindelförmige Gestalt, und seine mit zahlreichen, aber regellos zer-
streuten, kleinen Ausbuchtungen besetzte Oberfläche.

Die spindelförmige Gestalt bezieht sich aber nicht blos auf den Ductus
choledochus, sondern gehört zugleich seiner Verlängerung — dem Ductus
hepaticus — an, so dass die Enden der Spindel oben dem Hervortritt des
Ductus hepaticus aus dem Leberpareneliym, und unten der Einmündungs-
stelle des Ductus Wirswigianus in den gemeinschaftlichen Gallengang ent-
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