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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0062

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§. 22. Was die Güsse der Trommelhöhle lehren.

§. 22. Was die Güsse der Trommelhöhle lehren.

Der Gruss dieser Höhle belehrt über folgende Punkte:

1. Dass die kleinsten Durchmesser derselben die queren sind. Unter
diesen ist wieder jener der kleinste, welcher vom Uinbo der Trominelhaut
zum hervorragendsten Punkt des Promontorium gezogen wird. Dieser Punkt
liegt unmittelbar über dem runden Fenster. Membranöse, durch organisirte
Exsudate erzeugte Verwachsung des Trommelfells mit der inneren Trommel-
höhlenwand, tritt desshalb in der Richtung des genannten Durchmessers am
häufigsten auf. Die Füllung der Trommelhöhle von der Tuba aus (bei unver-
sehrter Membrana tympani) ändert an der Tiefe des Umbo nichts. -—
wenigstens ist eine merkliche Verfluchung des Trommelfelles nicht zu erkennen,
obwohl sie aus theoretischen Gründen zugegeben werden muss. — Der
zweitkürzeste transversale Durchmesser entspricht dem Abstand des Trommel-
fells vom absteigenden Schenkel des Fallopischen Canals.

2. Der grösste quere Durchmesser verbindet die Mitte des Hammergriffes
mit dem oberen Rande des ovalen Fensters, lieber diesem Durchmesser, und
parallel mit ihm, erscheint die Ausfüllungsmasse der Trommelhöhle durch
einen Canal durchbohrt, welcher die Richtung der Sehne des Tensor Ujmpani
zum Hammer darstellt. Es gebricht deshalb nicht an Raum für die Hand-
habung eines feinen Tenotoms zur Trennung der genannten Sehne, welche ich
in meinem Handbuch der topographischen Anatomie für möglich erklärte, deshalb
von Herrn Dr. Kramer arg verlästert wurde, und erst in der neuesten Zeit
die (jenugthuung erlebte, meinen Vorsehlag in die ohrenärztliche Praxis, zur
Realisirung eines bestimmten Heilzweckes, eingeführt zu sehen. Es liegt in
dieser Kleinigkeit ein sprechender Beweis für die praktische Verwerthbarkeit
der topographischen Anatomie.

3. Die queren Durchmesser der vorderen Hälfte der Trommelhöhle
nehmen gegen das Orificium tympanicum der Eustachischen Trompete an
Länge successive alt. — jene der hintern Hälfte, gegen den Eingang in das
Antnvm mastoidev/m Valsahae an Länge zu.

4. An allen Wänden der Trommelhöhle, nur an der inneren nicht,
zeigen sich die Abgüsse zahlreicher kleiner Zellen (Cellulae tympanicae),
von welchen einige einlach, andere gefächert, und noch andere in längere
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