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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0148

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136

§. Gü. Gallengiingc der Fische.

Es genügt, die beiden in den Darm mündenden Gallengänge einfach auf-
zublasen, um zu sehen, dass vom Ductus hepaiicus aus, sich immer die
' Gallenblase und der Cysticus füllt, während vom Cysticus aus nur die Gallen-
blase, nicht aber der Hepaticus gefüllt werden kann.

Bei einigen Hühnervögeln (sehr schön an einem von Prosector Fried-
lowsky verfertigten Präparate von Gallus domesticus), geht der aus dem
rechten Leberlappen hervortretende Gallengang direct zum Darm, und com-
munizirt mit der Gallenblase durch einen queren kurzen Verbindungsschenke],
durch welchen die Galle in die Blase hinein und aus ihr wieder heraus-
kommen muss. Eine Annäherung an diese Bildung wird von Owen1) bei
Buceros cavatus erwähnt, wo der Ductus cysticus an derselben Stelle von
der Gallenblase abgeht, an welcher der Ductus hepato-cysticus in sie eintritt,
so dass beide zusammen eine gemeinschaftliche, schlitzförmige Verbindung
mit der Gallenblase unterhalten.

Es wäre nun noch zu untersuchen, wie es mit dem Hufeisen der Gallen-
gänge bei jenen Vögeln bestellt ist, welche keine Gallenblase, aber zwei
Ductus hepatici haben, wie die Tauben, die Cuculidae, Psittacidae, viele
Scansores, und der Strauss.2).Mit grosser Wahrscheinlichkeit lässt sich ver-
muthen, dass die beiden Ductus hepatici die Schenkel desselben Hufeisens
sind, dessen Bug in der Lebersubstanz verborgen liegt. Ich habe nur von
zwei Arten (Oolumba und Ehamphastos) die Belege vor mir, dass diese
Vermuthung sich bestätigt. Bei der Taube3) gehen die zwei Ductus hepatici
schon in der Pforte (also noch ausserhalb des Leberparenchyms) bogenförmig
in einander über. Bei Rhamphastos Vaillauti1) findet dieser Uebergang
innerhalb der Lebersubstanz statt. Beide Ductus hepatici (a und b) führen
Ampullen, welche bei der Taube fehlen.

§. 65. Gallengänge der Fische.

Mag die Gallenblase in die Substanz der Leber eingebettet sein, wie bei
vielen Cyprinoiden, bei den Kochen und Stören, oder liegt sie nur an die

') Oii the Anatomy of the Hornbill (Transactions of the Zool. Soc. Vol. I. 1836).

2) Casuar und Emeu besitzen eine Gallenblase.

3) Tab. VI. Fig. 4.

4) Tab. VI. Fig. 5.
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