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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0146

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§. 64. Ductus hepato-cysticus der Vögel.

Leber-Gallenblasengänge, und lässt überdies noch zwei Ductus hepatici sich in
den cysticus entleeren, während die Corrosion nur Einen sehr mächtigen
Ductus hepaticus ausweist, welcher sich in den sehr weiten Gallenblasengang
entleert, dessen Zusammenkunft mit zwei kleineren Ductus hepatici, den
gemeinschaftlichen Gallengang bildet. Ductus hepato-cystici sind beim See-
hund sicher nicht vorhanden.

Um zu zeigen, wie lehrreich die Corrosion der Gallengänge sein kann,
will ich das Verhalten des Ductus hepato-cysticus der Vögel eingehender
beleuchten.

§. 64. Ductus hepato-cysticus der Vögel.

In der Classe der Vögel tritt Ein Ductus hepaticus, welcher aus dem
rechten Leberlappen hervorkommt, in die Gallenblase ein, als wahrer Ductus
hepato-cysticus. Stannius1) schreibt dem Apteryx zwei solcher Gänge2) zu.
Wie stimmt dieses mit dem von mir untersuchten Apteryx australis und
Apteryx Owenii zusammen, welche beide keine Gallenblase besitzen? Man
verliert allen Bücherglauben, und alles Vertrauen auf den Werth von Citaten,
wenn man auf solche Unrichtigkeiten stösst. Ohne hierüber in nutzlose
Aufregung zu gerathen, berichte ich, was die Corrosion über den Ductus
hepato-cysticus bei den Kaub-, Schwimm- und Hühnervögeln lehrt.

Das wichtigste Ergebniss dieser Untersuchung stellt sich darin heraus,
dass der Ductus hepato-cysticus im Inneren der Leber immer mit dem
rechten Aste des Ductus hepaticus in Verbindung steht, ja nur eine Ver-
längerung desselben darstellt. Der Ductus hepaticus spaltet sich nämlich
in der Pforte, wie gewöhnlich, in zwei Zweige, einen rechten und linken.
Kleinere Lebergallengänge senken sich in die Spaltungsstelle ein. Der rechte
Zweig sammelt alle Galle aus dem rechten Leberlappen auf, und tritt dann
in der Furche, welche die Gallenblase enthält, aus der Leber hervor, schmiegt
sich an die linke Fläche, oder an die obere Wand der Gallenblase an, und
verlauft anfangs in einer Furche, später zwischen den Häuten derselben, bis

!) Lib. cit. pag. 304.

2) Platalea, Ibis, Ciconia, und Corvus, sollen (nach den Mem. pour l'hist. des animaux. P. III.)
gleichfalls doppelte Ductus hepato-cystici besitzen.
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