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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0243

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§. 109. Labyrinth der Palmipeden.

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§. 109. Labyrinth der Palmipeden.

1. Trichecus Rosmarus.

Das Labyrinth des Walrosses zeichnet sich durch einige auffallende
Charaktere vor jenem der übrigen Palmipeden aus. Es ist dasselbe im Ver-
hältniss etwas kleiner als dieses, besitzt aber viel weitere Bogengänge, und
ein wahres Ungethüm von einer breiten aber niedrigen Schnecke, welche
etwas weniger als dritthalb Windungen beschreibt. Nur die erste Windung
zeichnet sich durch ihre Dicke aus. Die folgenden nehmen sehr rasch an
Mächtigkeit ab, so dass gegen die Kuppel hin, der Durchmesser des Schneeken-
canals auf % seiner ursprünglichen Mächtigkeit herabsinkt. — Die Fenestra
ovalis ist kleiner als bei grossen Eobben, die Fenestra rotunda übertrifft sie
an Grösse, und der Aquaeductus ad cochleam ist von so riesiger Stärke,1)
dass er den Umfang eines Gänsefederkiels erreicht. Der Canalis semicircularis
superior besitzt keine Ampulle, sondern beginnt als weiter Trichter im Vesti-
bulum, welcher sich schnell verengert, um in den dreikantigen Bogengang
überzugehen. Ebenso fehlt die Ampulle am Canalis semicircularis extemus,
welcher dem superior wenig an Bogengrösse nachsteht.

2. Latax Stelleri.

Das Labyrinth dieser Robbe hat, was die Stellung der verhältnissmässig
engen Ganales semicirculares anbelangt, etwas Aehnlichkeit mit jenem der
Fischotter. Die Ebene des oberen Bogenganges steht nicht vertikal, wie es
fast an allen Labyrinthen gesehen wird, sondern neigt sich so stark nach
rückwärts, dem Canalis semicircidaris internus zu, dass sie fast eine horizon-
tale Stellung erhält. Alle drei Bogengänge sind von gleicher Grösse, jeder
mit einer grossen Ampulle versehen, aber so eng, dass sie selbst hinter
jenen der Otaria minor an Stärke zurückstehen, — Die Schnecke zeigt sich
klein, aber ihre drei Windungen thürmen sich zu einer bedeutenden Höhe
übereinander auf. Die Axe der Schnecke ragt nach vorn und oben, nicht
nach aussen, und der Aquaeductus ad cochleam hat einen zweimal grösseren
Durchmesser als die Canales semicirculares. — Fig. 6 zeigt die Gestalt dieses

i) Tab. XVIII. Fig. 5. lit. a.
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