DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0189
§. 84. Arteria azygos vaginae. —
§. 85. Arterien des schwangeren Uterus.
177
§. 84. Arteria azygos vaginae.
An der hinteren Wand der Scheide kommt (obwohl nicht als Eegel) eine
unpaare Arterie vor,1) welche in der Medianlinie der Columna plicata
posterior sich bis zum Scheideneingang herab erstreckt, und in zwei Zweige
zerfällt, welche sich im Constrictor omni und in den Drüsen des Vorhofes
(Glandulae Tiedemanni) verlieren. An einem Kinde, und an mehreren Präpa-
raten der Vagina von erwachsenen Frauenspersonen, linde ich sie auf folgende
Weise zusammengesetzt.
Ein für den Cervix uteri bestimmter Zweig der rechten Uterina, biegt
in der Mittellinie der hinteren Fläche des Cervix rechtwinkelig nach unten
um. setzt auf das hintere Scheidengewölbe über, und zieht, anfänglich spiral
gedreht, in der Medianlinie der hintern Scheidenwand nach abwärts fort,
erhält einen queren Ilamus anastomoticus von der linken Arteria vaginalis,
tiefer unten einen gleichen aus der rechten, verwandelt seinen Spiralen Ver-
lauf in einen geradelinigen, erhält noch ein Paar alternirend stehende Zuzüge
von der linken und rechten Vaginalis, und endet in der Gegend der Fossa
navicularis.
§. 85. Arterien des schwangeren Uterus.
Ich hatte nur Uteri von Frauen zur Verfügung, welche in den ersten
Tagen des Wochenbettes starben. Corrodirte und aus freier Hand präparirte
Injectionen derselben2) ergeben folgende Verhältnisse der Arterien.
1. Die Uterinalarterien nehmen in der Schwangerschaft, im Verhältniss
zur Grössen- und Massenzunahme des Uterus, nicht in entsprechender Weise
zu. Der Stamm der Gebärmutter-Arterie eines olmgefähr zwanzigjährigen,
nicht schwangeren Mädchens, zeigt nicht ganz eine Linie Durehmesser, —
jener einer Puerpera etwas mehr als das Doppelte. Ebensogross ist der
Unterschied im Caliber der Spermatica interna. Zwei andere Uteri von
Wöchnerinnen aus der anatomischen Sammlung, und zwei aus meinem
1) Tab. XII. Fig. 1. lit. h, h, und Tab. XIII. Fig. 1. lit. 1, 1.
2) Tab. XIV.
Hyrtl. Die Corrosions-Anatomie.
23
§. 85. Arterien des schwangeren Uterus.
177
§. 84. Arteria azygos vaginae.
An der hinteren Wand der Scheide kommt (obwohl nicht als Eegel) eine
unpaare Arterie vor,1) welche in der Medianlinie der Columna plicata
posterior sich bis zum Scheideneingang herab erstreckt, und in zwei Zweige
zerfällt, welche sich im Constrictor omni und in den Drüsen des Vorhofes
(Glandulae Tiedemanni) verlieren. An einem Kinde, und an mehreren Präpa-
raten der Vagina von erwachsenen Frauenspersonen, linde ich sie auf folgende
Weise zusammengesetzt.
Ein für den Cervix uteri bestimmter Zweig der rechten Uterina, biegt
in der Mittellinie der hinteren Fläche des Cervix rechtwinkelig nach unten
um. setzt auf das hintere Scheidengewölbe über, und zieht, anfänglich spiral
gedreht, in der Medianlinie der hintern Scheidenwand nach abwärts fort,
erhält einen queren Ilamus anastomoticus von der linken Arteria vaginalis,
tiefer unten einen gleichen aus der rechten, verwandelt seinen Spiralen Ver-
lauf in einen geradelinigen, erhält noch ein Paar alternirend stehende Zuzüge
von der linken und rechten Vaginalis, und endet in der Gegend der Fossa
navicularis.
§. 85. Arterien des schwangeren Uterus.
Ich hatte nur Uteri von Frauen zur Verfügung, welche in den ersten
Tagen des Wochenbettes starben. Corrodirte und aus freier Hand präparirte
Injectionen derselben2) ergeben folgende Verhältnisse der Arterien.
1. Die Uterinalarterien nehmen in der Schwangerschaft, im Verhältniss
zur Grössen- und Massenzunahme des Uterus, nicht in entsprechender Weise
zu. Der Stamm der Gebärmutter-Arterie eines olmgefähr zwanzigjährigen,
nicht schwangeren Mädchens, zeigt nicht ganz eine Linie Durehmesser, —
jener einer Puerpera etwas mehr als das Doppelte. Ebensogross ist der
Unterschied im Caliber der Spermatica interna. Zwei andere Uteri von
Wöchnerinnen aus der anatomischen Sammlung, und zwei aus meinem
1) Tab. XII. Fig. 1. lit. h, h, und Tab. XIII. Fig. 1. lit. 1, 1.
2) Tab. XIV.
Hyrtl. Die Corrosions-Anatomie.
23