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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0151

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§. 6G. Die spirale Pfortaderklappe der Amphibien und Säugethiere. Sinns venae porfae und Sinti» mesenterial». 139

dann eine Vene herauf (Vena haemorrhoidalis1), welche im Mesenterium
des Dünndarms nur zwei starke Zuzüge vom Darmcanal aufnimmt. Sie tritt
an das untere Ende des langgedehnten Pankreas, erhält hier die Vena lienalis,
welche zugleich das Blut aus der linken Magenwand ihr zuführt, sowie eine
Vena gastrica dextra inferior, und vier kleinere Venen aus dem zotten-
führenden, sehr gefässreichen Anfangsstücke des dünnen Gedärms. Sie bettet
sich nun in eine an der rechten Seite des Pankreas befindliche Längenfurche
ein, und zieht in dieser zur Leber empor. Während dieses langen Verlaufes
erscheint sie auch im nicht injizirten Zustande um ihre Axe gedreht.2) Man
sieht eine weisse Spirallinie sich äusserlich um das Gefäss winden, und die
Stelle anzeigen, wo im Inneren die Klappe an der Gefässwand haftet. Wird
die Pfortader injizirt, so bildet die weisse Linie eine tiefe, spiral aufsteigende
Einschnürung an dem strotzenden Gefässstamm. Man zählt 8 Umläufe dieser
Linie. Wird die Pfortader mit Talg injizirt, und, nach dem Trocknen, der
Talg mit Terpenthin extrahirt, sieht man nach Eröffnung des Gefässes, die
Schneckenstiege der Klappe in ihrer Totalität, mit einer Breite, welche den
dritten Theil des Durchmessers der Pfortader beträgt. Die vereinigte Magen-
Milzvene, als das stärkste Contingent des Pfortadersystems, hat keine Klappe,
ebensowenig als die Vena portae secundaria,3) mit welchem Namen ich
eine Vene bezeichne, welche mit der Speiseröhre in den Unterleib gelangt, den
grössten Theil der rechtseitigen Magenvenen4) sammelt, und sich in ziem-
licher Entfernung von der eigentlichen Pfortader, in die Magenfläche der
Leber einsenkt.

Ich habe viele Saurier auf das Vorkommen dieser Klappe untersucht,
sie aber in flore nur bei den Arten der eigentlichen Gattung Lacerta ange-
troffen, üromastix, Grammatophora, If/uana, Varanus, Psam?nosanrus,
besitzen sie nicht. Ebensowenig zeigt die äussere Besichtigung der Pfortader
bei Calotes, Entropis, Gonyeehis, Seinem und Pseudopns eine Spur der
weissen Spirallinie, welche jedoch bei Odatria pwictata und Tropidolepisma
major nicht zu verkennen ist.

') Lit. d.

2) Lit. c. c.

3) Lit. b.

') Einige derselben entleeren sich mit den Venae pancreaticae in den Pfortaderstamm.
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