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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0152

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140 §• 66. Die spirale Pfortaderklappe der Amphibien und SKugethiere. Sinus venae porlae und Sinus mesentericus.

Bei Oroeodilus acutus und Oroeodilus frontatus1) bildet die Pfortader von
der Stelle an, wo sie die grosse Vena gastro-intestinalis2) aufnimmt, eine
sinusartige Erweiterung,3) an deren Guss ein in rechtsläufigen Spiraltouren
aufsteigender, sehr seichter Klappenabdruek sich kundgibt. In der Pforte selbst
windet sich dieser Sinus S förmig, wühlt sich in das Leberparenchym ober-
flächlich ein, und nimmt daselbst die Vena abdominalis inferior1) auf, welche,
nachdem sie die Bauchwand verlassen, sich in die Leber einsenkt, um vom
Parenchym derselben rings umgeben, in den Sinus der Pfortader sich zu
entleeren. Sie zeigt in ihrem freien, und in ihrem intraparenchymatösen Ver-
laufsstück, eine rechtsläufige spirale Drehung. Selbst an den intraparenchy-
matösen Zweigen des Pfortaderstammes haben sich noch Spuren der Spiral-
furche erhalten.5) Alligator lucius und Gavialis Schlegelii besitzen den
Sförmig gewundenen Sinus der Pfortader, jedoch ohne Klappenspur. Ihr
Pfortaderstamm ist auch in strotzend injizirter Fülle ein cylindrisches Gefäss.

2. Pfortader der Schlangen.

Die Pfortader der Schlangen lässt ihre oftmal gewundene Spiralklappe
selbst im nicht injizirten Zustande sehr deutlich erkennen. Sie ist rechtsläufig,
mit einer Umlaufszahl von 9 — 13. Der Pfortaderstainm zeigt jedoch diese
auffallende spirale Klappe nur in einer bestimmten Strecke seines Verlaufes,
zwischen Pankreas nämlich und Leber, und noch eine Strecke weit an der
Magenfläche der Leber hinauf. Während dieses Verlaufes liegt der Pfort-
aderstamm mit der am hinteren Ende der Leber frei hervortretenden Cava
in Einer Scheide. Dieser Umstand spricht deutlich dafür, dass die Drehung
der Pfortader nicht in Folge der Injection sich einstellt. Denn wird Hohl-
ader und Pfortader zugleich mjizirt, bleibt erstere immer ungedreht, und
injizirt man die Pfortader allein, müsste sie, wenn ihre Drehung ein Arte-
fact wäre, die Hohlader, mit welcher sie innig verwachsen ist, mit sich
herumdrehen, während sie doch geradlinig bleibt. Bläst man das Gefäss auf.

1) Tab. IV. Fig 7.

2) Lit. b.

3) Lit. d, d.
4J Lit. a.

5) Lit. e, e.
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