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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0157

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§. 67. Ausfiihrungsgänge der Speicheldrüsen. Ductus Stenonianun. 145

schnitten des Ganges (nahe seinem Ende) häufig nur wie ein Punkt, in welchem
Falle man zum Fohmann'sehen Dilatatorium greifen muss, um ein Injections-
röhrchen anbringen zu können. — Was die Verzweigung des Ganges anbetrifft,
so lässt sich diese im Allgemeinen als baumförmig bezeichnen, mit vielen in
kurzen Abständen aufeinander folgenden Aesten, deren Ursprungswinkel
zwischen 45 — 80° messen. Selten theilt sich der Gang schon bei seinem
Eintritt in den vorderen Band der Drüse, in zwei Zweige von gleichem
Caliber. Meistens übertrifft der untere Zweig den oberen um das Doppelte
seines Volumens, und unterscheidet sich auch dadurch noch von ihm, dass
er sich im Bogen nach ein- und abwärts krümmt, um den hinteren Band
des Unterkieferastes zu umgreifen, und jene Partie der Drüse zu erreichen,
welche bis auf den Griffelfortsatz in die Tiefe reicht.

Der Hauptstamm des Ductus Stenonianus bildet, nahe an seiner Ein-
mündung in die Mundhöhle, eine ansehnliche, sehr constante bogenförmige
Krümmung. Während er nämlich vom Masseter auf den Buccinator über-
setzt, erstreckt er sich etwas weiter gegen die Mundspalte hiu, als seine Ein-
mündungsstelle erfordert. Er geht also über letztere hinaus, und muss wieder
umlenken, um sie zu erreichen. Der kurze rückläufige Schenkel der Krüm-
mung, welche er beschreibt, zeigt sich an allen Corrosionen des Mundhöhlen-
endes des Ganges spiral gedreht. Im Verlaufe des Stammes und der Verzwei-
gungen des Ganges fehlt die Spirale, wohl aber finden sich Ungleichheiten
im Caliber. Sie sind ohne Belang. Der Stenon'sche Gang eines Pferdefüllens,
welcher auf Tab. VII. Fig. 1. lit. A, abgebildet ist, lässt spirale Drehung
absehen.

Ist die von Boerhave1) zuerst erwähnte Parotis accessoria vorhanden,
welche in der Begel am oberen Bande des den Masseter kreuzenden Stückes
des Stenon'schen Ganges aufsitzt, ausnahmsweise aber am unteren Bande
desselben vorkommen kann, so münden die Speichelcanälchen derselben in
das blinde Ende eines kleinen, birnförmig in die Länge gezogenen Divertieu-
lums des Ductus Stenotiiatms2) ein. Das Divertikel fehlt nur in jenem Fall,
wenn die Parotis accessoria sich in eine Beihe kleinerer Drüsenläppchen

Comment. T. I. pag. 165.
2) Tab. VII. Fig. 1. B.

Hyrtl. Dil! CorrosionE-Anatomie.

Ii'
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