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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0123

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§. 54. Pfortader.

111

beiden primären Pfortaderäste. Da ferner der rechte Pfortaderast die Gesammt-
masse des rechten Leberlappens, den Lohns quadratus und Lohns Spigelii
aber zum grössten Theile versorgt, wird sein Volumen jenes des linken
Pfortaderastes nahezu um das Doppelte übertreffen.

Der rechte Pfortaderast zerfällt, gleich nach Empfang der einfachen oder
doppelten Cystica, in einen vorderen und hinteren Ast, deren ersterer allsogleich
rechtwinkelig in zwei zum vorderen und rechten Rand der Leber strebende
Zweige sich auflöst, während der linke Pfortaderast eine Strecke weit astlos
bleibt, um sich hierauf mit bogenförmiger Krümmung in den vorderen Abschnitt
der linken Längenfurche -einzulagern, wo er sich durch Abgabe mehrerer,
dem linken Lappen angehöriger, und in kurzen Abständen aufeinander
folgender Zweige, sehr rasch verjüngt, und an kindlichen Lebern, deren
Nabelvene bereits obliterirte, mit einem blinden, 2 — 3 Linien langen, conisch
zugespitzten, und spiral gedrehten Zapfen endet,*) von welchem an der Leber
eines Erwachsenen nichts mehr erübrigt. Der linke Pfortaderast nimmt aus
den Spigel'schen und aus dem viereckigen Leberlappen weit weniger Zweige
auf, als der rechte.

Die Verzweigungen der Pfortaderäste im Leberparenchym haben das
Eigentümliche, dass gabelige Theilungen der Aeste in gleich starke Zweige
selten vorkommen, dagegen die Pfortaderäste einer sehr grossen Anzahl kleiner
und unter rechten Winkeln abtretender Zweige den Ursprung geben. Grabel-
theilungen in gleichstarke Zweige treten häufiger erst dann auf, wenn die
Pfortaderäste schon nahe an die Oberfläche der Leber herangetreten sind.

Feine, nicht corrodirte Injectionen der Pfortader lehren, dass den Rami
superficiales und perforantes der Arteria hepatica auch gleichnamige Pfort-
aderäste correspondiren, jedoch verlaufen die aus den Rami parenchymatosi
hervorgegangenen Venae perforantes nicht mit den Arterienzweigchen dieser
Art, sondern tauchen hie und da auch an solchen Stellen der Leberoberfläche
auf, wo keine Arteriae perforantes gesehen werden. Ein leicht geschlängelter
Verlauf der Pfortaderverästlungen fällt an allen Corrosionspräparaten auf.

') Tab. III. Fig. 1. lit. a.
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