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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0160

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§. 69. Ductus Wirsungianus des Menschen und der Säugethiere.

An der rechten, dickeren Hälfte der Drüse, liegt er der vorderen Fläche der-
selben näher als der hinteren; — an der linken Hälfte findet das Gegentheil
statt. Seine zahlreichen primären Zweige treten in der Regel aus seinem oberen
und unteren Bande hervor. Nur wenige gehen aus seiner hinteren Fläche, —
gar keine aus seiner vorderen Fläche ab. Alle zeigen einen geringen Grad
von Schlängelung, aber keine spirale Aufdrehung. Eine solche kam mir im
Menschen nur ein einzigesmal vor, weshalb ich den Fall abbilden liess. *)
Eine linksläufige Spiralfurche erstreckt sich durch die ganze innere Hälfte
der Länge des Cranges. Dagegen fehlt es in meiner Collection an Pancreas-
gängen nicht, mit sehr scharf ausgeprägter Spiralfurche, welche durch einen
Klappensaum im Inneren des Ganges bedungen sein muss. Beispiele davon
liegen vor: auf Tab. V. Fig. 5, lit. a, (Halmaturus Brwiii),— auf Tab. V.
Fig. 7, lit. c, (Maitis Temmingkii), — Tab. VI. Fig. 7. lit. a. (Iihinoceros
indicus), und Tab. VII. Fig. 4, (Didelphys virginiana), so wie auf derselben
Tafel, Fig. 5 (Thylacinus cynocephalus).

Die vom oberen Rande des Ganges abtretenden Zweige sind, mit Aus-
nahme eines einzigen, etwas schwächer, als die unteren. Ihre Aeste biegen
sich zur vorderen Fläche der Drüse herab, während die unteren sich zur
hinteren Fläche aufkrümmen. — Das Endstück des Ganges, welches in den
Ductus choledochus führt, zeigt sich an allen Güssen in der Länge von
1 — V2 Lin. etwas verengt. Solche Verengerungen finden sich auch im Ver-
laufe des Ganges vor, als circuläre Stricturen von geringer Tiefe. Liegen
mehrere derselben nahe neben einander, so zeigt das betreffende Stück des
Ganges ein mässig varicöses Ansehen.

Der erste Ast des Hauptganges kommt aus der, unterhalb des Ganges
gelegenen lappenförmigen Abtheilung des Caput pancreatis, welches vom
Hufeisen des Duodenum umgeben wird, und mündet in den unteren Rand
des Ganges, 4 Lin. von seinem verengten Endstück entfernt. An Stärke über-
trifft ihn der zweite Ast, welcher vom ersten einen Zoll weit absteht, und
von dem an das obere Querstück und an das absteigende Stück des Duodenum
anliegenden Bereich des Drüsenkopfes herabkommt, um in den oberen Rand
des Ganges einzumünden. Dieser Ast ist es, welcher ausnahmsweise auch an

>) Tab. VII. Fig. 3.
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