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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0067

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§. 23. Cellvlae mastoideae.

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Einzelne Güsse zeigen Knochenzellen vor dem Promontorium und an
der hinteren Wand des Carotischen Canals, welche durch die Injection des
Tympanum gefüllt wurden. *) Sie erstrecken sich in jenen Theil des Felsenbeins
hinein, welcher den vordem Contour der ersten Schneckenwindung überlagert,
wie an dem auf Tal). I. Fig. 3. abgebildeten Präparate gesehen wird. Sie
sind nicht constant, gering an Zahl, sehr klein, und wenig verzweigt oder
untergetheilt. Indem die Wandungen der Trommelhöhle, insbesondere
die untere (Fovea tympani), in der Eegel mit zahlreichen Zellen favusartig
besetzt erscheint, kann wohl die eine oder andere dieser Zellen so tief werden,
dass sie in die Substanz der Wand selbst eindringt, und sich mit den in
ihr befindlichen diploetischen Zellen in Anastomose setzt.

Das Eesultat des über die Güsse der Gellulae mastoideae und des
Tympanum Gesagten, lautet also in Kürze zusammengefasst: dass die im
Felsenbein vorhandenen Zellen schwammiger Substanz, mit den Zitzenzellen
ein zusammenhängendes pneumatisches System bilden, in welches das
knöcherne Labyrinth eingesenkt liegt.

Wünscht Jemand blos die Thatsache der Communication aller Zellen des
Schläfebeins mit jenen des Warzenfortsatzes zu constatiren, ohne sich mit
Corrosionen zu befassen, so führt ein ganz einfaches Verfahren zum gewünschten
Ziele. Es wird die Trommelhöhle, von der Tuba aus, mit irgend einer stark
gefärbten Flüssigkeit injizirt, das Schläfebein getrocknet, und in verschiedener
Eichtling durchsägt. Der Färbestoff der injizirten Flüssigkeit findet sich an
Stellen, wohin er, bei abgeschlossenen Zitzenzellen, nie hätte gelangen können.

Die Zellen des Warzenfortsatzes können in Durchgangszellen und in
Terminalzellen eingetheilt werden. Die ersteren stehen mit benachbarten Zellen
durch unregelmässige Oeffnungen in Verbindung, während die Terminalzellen
nur mit Durchgangszellen zusammenhängen, und zwar in der Eegel nur
mit einer. Die Durchgangszellen nehmen, wie sich von selbst verstellt, die
Mitte des Warzenfortsatzes ein. Sie sind es, welche im fortschreitenden Alter
immer grösser werden, und bei Greisen, durch Schwund ihrer Zwischenwände,
zu einer einzigen centralen Höhle verschmelzen können, welche bei Individuen
aus jüngeren Jahren niemals vorkommt. Die Terminalzellen bleiben auch bei
sehr alten Leuten von einander isolirt. Ihre der Oberfläche des Warzenfort-

i) Tab. I. Fig. 2. lit. e.
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