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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0139

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§. 62. Die Spirale der Gallengiinge. Ihr Verhältniss zu den in der Capsula Glisson» enthaltenen Blutgefässen. 127

Werden solche Schnitte senkrecht auf die Leberoberfläche geführt, also
in der Eichtling, in welcher die Bündel der in der Pforte ein- und aus-
tretenden Gefässe der Leberoberfläche zustreben, so wird ein und derselbe
Schnitt einige dieser Bündel blos streifen, andere aber in gleiche oder ungleiche
Hälften theilen, so dass man an der Schnittfläche das Beisammenbleiben der
von den Gallengefässen bereits verlassenen Blutgefässe, und die Gallengefäss-
netze auf der äusseren Fläche der Capsula Glissonü, welche bei Durch-
schnitten dieser Art als Halbkanal oder Rinne erscheint, in der befriedigendsten
Weise übersehen kann.

Solche Gallengefässnetze linden sich übrigens nicht blos an den periphe-
rischen Zweigen der Glisson'schen Capsel, sondern schon von der Leberpforte
an, an allen Verzweigungen der Capsel, also auch an jenen, welche, nebst
den Blutgefässen, auch Gallengefässe enthalten. Die letzteren geben nämlich
unter rechten Winkeln Zweige ab, welche die Capsel durchbohren, und auf
derselben Netze bilden, aus denen die Stämmchen der lobulären Gallengefässe
hervorgehen.

Die Ansicht der Schnitte ist noch in anderer Hinsicht lehrreich. Es zeigt
sich, dass die Capsel mit ihrem aufliegenden Gallengefässnetz weiter ist, als
der in ihr enthaltene Pfortader- und Arterienzweig. Ein leerer Raum zwischen
den Blutgefässen und der Capsel fällt, wie ein die Blutgefässe umgebender
Hof, an allen solchen Schnitten auf, mag man sie im frischen oder im
getrockneten Zustande untersuchen. Was ist nun dieser Raum? Ein einfacher,
und für Jene, welche mit der Injectionsanatomie vertraut sind, leicht zu
wiederholender Versuch, vindizirt ihm die Bedeutung eines Lymphraumes.
Der Versuch wird auf folgende Art angestellt. An einer frischen Leber führt
man durch einen der primären Theilungsäste der Pfortader, eine sehr feine
elastische Canüle ein, welche einen auf einem gleichfalls elastischen Stäbchen
fixirten Stachel birgt. Man sucht die Canüle unter drehender Bewegung und
öfterem Zurück- und Vorwärtsschieben, so weit zu bringen, bis sie in einen
Pfortaderast gelangt, dessen Lumen jenem der Canüle gleicht. Das Stäbchen mit
dem kurzen Stachel wird nun etwas vorgeschoben, um mit seiner Spitze die
Venenwand zu durchstechen, welches Verfahren mehrmals, und versuchsweise
in verschiedenen Richtungen wiederholt werden kann. Hierauf wird Canüle
und Stachel entfernt, und der Pfortaderast mit Aethermasse injizirt. Diese
dringt aus der Stichwunde des Pfortaderastes in die Capsel, und von der
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