Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0136

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
124

§. 61. Ductus cysticus.

nehmen. Haller1) lässt diese faltigen Vorsprünge durch Knickung des Ganges
entstehen, dessen Bindegewebsscheide kürzer als der Gang ist: „Ductus
„cysticus multis cellulosis vincuMs in se ipsum retractus, plicis per cellulosam
„telam conjunctis, Spirale aliquid habet, alias evidentius, minus manifestum
„in aliis," und an einem andern Orte (lib. cit. pag. 530): „qua ductus
„cysticus vmculis cellulosis extus in sulcos colligitur, ibi intus rugae tunicae
„villosae et nerveae eminent, quae possint aliquant spiralis fabricae
„imaginem referre, valvulaeque nomen ferre." An der Uebergangsstelle des
Gallenblasenhalses in den Ductus cysticus, erscheint die Klappe an 4 Präpa-
raten so breit, dass sie fast 3/4 des Lumens deckt.

4. In den ausgebuchteten Windungen des Ganges treten neue Schleim-
hautfältchen auf, welche die Umläufe der Spiralklappe, oder ihre Eeste unter-
einander verbinden, wodurch die Windungsbuehten in kleinere Fächer getheilt
werden, welche sich immer mehr und mein: aussacken können, und dadurch
dem gewundenen Gange ein sehr auffallendes loculamentöses Ansehen verleihen.

5. Das Caliber sinkt bei langen und stark gewundenen Gallenblasen-
gängen, in der Mitte ihrer Länge, selbst auf das embryonische Maass herab,
während es sich am Beginn und am Ende des Ganges vergrössert, ohne
jedoch die Stärke des Ductus hepaticus zu erreichen, was nur an einem
einzigen Präparate (Gallenblase mit Steinen) annähernd der Fall ist. Die Enge
des Ganges, seine Windungen, und seine gefächerte Wand, liegen der Klage
der pathologischen Anatomen zu Grund, dass sie bei den Sectionen den
Ductus cysticus, nicht ebenso wie den hepaticus mit der Scheere der Länge
nach aufschneiden können. — Es kann als Regel aufgestellt werden, dass
enge Gallenblasengänge reicher an Windungen sind als weite. Ballen sich
etliche Windungen auf einen Knäuel zusammen, wie ich es in der halben
Länge des Ductus cysticus öfter vorkommen sehe, so ist an diesen Knäueln
das Caliber der Gänge nicht viel grösser, als die Dicke einer Stricknadel.

6. Abnormerweise kann sich die eine oder andere Ausbuchtung einer im
hohen Grade loculamentösen Gallengangswand, zu einem förmlichen Diver-
ticulum ausbilden, welches mittelst eines verengten Halses auf einer Windung
des Ganges aufsitzt.2) Hierher glaube ich auch das lange und gestielte

1) Eiern, physiol. Tom. VI. pag. 529.

2) Tab. V. Fig. 7. lit. e; von Manis Temmingkil.
Bildbeschreibung
Für diese Seite sind hier keine Informationen vorhanden.

Spalte temporär ausblenden
 
Annotationen