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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0135

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§. 61. Ductus cysticus.

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1. Die langgezogene, walzenförmige, und in ihrer ganzen Länge gleichweite
Gallenblase der Embryonen, geht mittelst einer scharf S förmigen Krümmung,
in einen ganz geradlinigen, verhältnissmässig weiten, und in rechtsläufiger
Spirale gedrehten Ausführungsgang über, an dessen Wand weder grössere
noch kleinere Ausbuchtungen vorkommen, und an dessen innerer Oberfläche
ein spiraler Schleimhantsaufwurf (Vahula spiralis Heister i), als niedriger
Saum dem Zuge der äusserlich sichtbaren Drehungsfurche entspricht. Diese
Falte beginnt, obwohl nicht immer, schon im Halse der Gallenblase, an
welchem selbst in späteren Lebensperioden die äusserlich sichtbare Spur
einer Furche, ihr Dasein verräth. Sehr selten kommt es vor, dass diese
Furche sich bis zur Mitte der Gallenblasenlänge erstreckt. Die Spiralklappe
perennirt bei verschiedenen Thieren durch das ganze Leben hindurch, wie bei
Amia calva, deren Gallenblase ziemlich entfernt von der Leber liegt; — bei
Simia erythropyga,x) dessen Ductus cysticus, kurz vor seiner Verbindung mit
dem Ductus eholedoehus einen separaten Lebergallengang aufnimmt; — bei
Halmaturus Brwiii,2) und bei Falco fuhus.3) Die Schraubenwindung des
Ductus cysticus bei Sus scrofa ist auf Tab. V. Fig. 6, etwas aufgedreht dargestellt.

2. Bei Erwachsenen buchten sich einige Windungen der Gangspirale,
namentlich die der Blase näheren, in verschiedenem Grade aus, während die
von der Blase entfernteren sich verflachen, ja gänzlich verstreichen, und der
Gang dadurch eine ganz glatte, cylindrisehe Oberfläche erhält.

3. Der Gang verlängert sich (pene duplo choledocho longior, bei
Hailer), und krümmt sich nach den Seiten aus, entweder mit der Regel-
mässigkeit einer Schlangenlinie, deren hin und her gerichtete Schenkel dicht
aneinanderschliessen, oder regellos nach allen Seiten. In der Mitte der Gang-
länge kommt es selbst zum knäuelförmigen Zusammenballen einiger Windun-
gen.4) Die Spiralfalte im Innern des Ductus cysticus wird dadurch in der
verschiedensten Weise verzogen, glättet sich auch stellenweise gänzlich aus,
so dass nur Segmente derselben übrig bleiben, welche bei schlaugenförmiger
Krümmung des Ganges, entweder als halbmondförmige Falten gegenüberstehen,
bei regelloser Krümmung desselben aber, eine ebenso regellose Stellung ein-

') Tab. V. Fig. 3.

2) Tab. V. Fig. 5.

3) Tab. VI. Fig. 2. lit. c.
*) Tab. V. Fig. 2.

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