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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0116

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104

§. 49. Arteria hepalica.

3. Rami perforantes.

Sehr viele Rami parenchymatös tauchen mit ihren letzten Verästlungen
auf der Oberfläche der Leber auf, und werden dadurch zu perforantes. Sie
bleiben entweder an der Oberfläche, verhalten sich dann wie die Rami
superficiales, und anastomosiren mit nachbarlichen Gefässen derselben Art,
sub forma eines sehr weitmaschigen Netzes,*) oder sie verlassen die Leber
gänzlich, und treten in die peritonealen Bänder derselben über, wo sie mit
den später zu erwähnenden accessorischen Leberarterien in anastomotische
Verbindung kommen. Die perforirenden Arterien der ersteren Art finden sich
am zahlreichsten in der Nähe der Insertion des Ligamentum Suspensorium.
und alare dextrum; am spärlichsten auf der convexen Fläche des rechten
Lebeiiappens, und auf dem zwischen Faciecula colica und renalis seiner
unteren Fläche befindlichen Damm.

Diese Netze der perforirenden Arterien gehören aber noch immer dem
Leberparenchym an, — nicht etwa dem Textus cellulosus subserosus, denn sie
liegen noch in Furchen der LeberSubstanz, nicht auf derselben, und bleiben
deshalb an der Leber zurück, wenn man den Bauchfellüberzug derselben
stellenweise abzieht. Nur ihre dem Peritoneum der Leber zugekehrte Wand
ist frei sichtbar; die der Leber zugekehrte Wand haftet am Leberparenchym,
mit welchem sie durch Astabgabe in inniger Verbindung steht.

Die Rami perforantes der zweiten Art finden sich in verschiedener
Menge zwischen den Blättern aller an die Leber tretenden Peritonealfalten,
am zahlreichsten aber in der Fossa pro vena cava, und an den vom Bauch-
fell nicht überzogenen Stellen de's hinteren Leberrandes.

Zur Corrosion bestimmte Injectionen der Leberarterien füllen nur die
Rami parencliymatosi. Um die Rami superficiales und perforantes darzu-
stellen, müssen die beiden primären Aeste der Arteria hepatica mit feiner
Masse isolirt injizirt werden. Sie wurden deshalb von dem Altmeister feinerer
Injectionen, Fried. Ruysch, zuerst gesehen, beschrieben und abgebildet.2)

1) Numerosi ramuli, carne hepatis perforata, in superficiem hepatis emergunt, perque eam
conspicui ludunt, reteque faciunt, quo hepar ob omnibus aliis visceribus distinguitur. Haller, Elem.
physiol. T. VI. pag. 475.

2) Thesaurus anat. X. Amsterdam. 1715. Tab. III. Fig. 5. und Epistola anat. V. pag. 22.
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