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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0170

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§. 72. Accessorische Samenblasen, und gestielte Divertiada der FwicaZae seminales.

der mittlere, und der wieder aufsteigende der kürzeste1) ist. Nur der erste
Biegungswinkel kann eine Nebenbucht führen (einfach oder selbst wieder
ausgebuchtet), — die zweite Biegung entbehrt derselben an allen meinen
Präparaten, an deren einem der zweite aufsteigende Schenkel noch einmal
hackenförmig nach abwärts umlenkt, und einen kurzen, aber dicken, vielfach
ausgebuchteten Appendix trägt.2)

Was nun die Vesiculae seminales accessoriae betrifft, so kommen sie
dadurch zu Stande, dass die Gruppen von zahlreichen Zellen und Buchten,
welche dem Endstück des Vas deferens am Blasengrunde ein drüsiges
Ansehen verleihen, nicht unmittelbar in das Vas deferens einmünden, son-
dern sich zu einem eigenen, vom Vas deferens losgetrennten Drüsencomplex
von acinösem Ansehen verbinden, und sich um einen besonderen Ausführungs-
gang her umlagern, welcher etwas über der Verbindung des Vas deferens
mit dem Entleerungsgange der Samenbläschen, in ersteres einmündet. Sie
gehören in der That zu den anatomischen Seltenheiten. Ich besitze nur
zwei Fälle von ihnen.

Die accessorische Samenblase findet sich an beiden Vasis deferenübus
zugleich vor. Da nun an der Aussenseite des zurückführenden Samengefässes
die eigentliche Samenblase dicht angeschmiegt liegt, nimmt die accessorische
Samenblase ihre Lage an der inneren Seite jenes Gefässes,3) so dass beide
Vesiculae seminales accessoriae sich mit der vorderen Hälfte ihrer inneren
Ränder berühren, und zwischen der hinteren Hälfte derselben nur ein kleiner
einspringender Winkel, dessen Spitze gegen die Prostata gerichtet ist, übrig
bleibt. In diesem Winkel geräth man auf ein Stratum transversaler Muskel-
fasern, wie solches auch bei fehlenden Vesiculae accessoriae zwischen den
beiden eigentlichen Samenblasen gefunden wird.4)

In dem einen Falle, welchen ich aufbewahre, steht die accessorische
Samenblase, der eigentlichen nur wenig an Grösse nach. Das Präparat ist
einem hochbejahrten Manne entnommen, dessen wahre Samenblasen auf die
Hälfte ihres Volumens eingegangen sind. An einem zweiten Falle liegt die

') Tab. VII. Fig. 9.

2) Tab. VII. Fig. 9. lit. b..

3) Tab. VII. Fig. 7. lit. a.

4) Henle, Eingeweidelehre. Fig. 281.
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