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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0181

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§. 77. Methode,

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schon bevor sie an die Gebärmutter herantritt, sich geflechtartig theilt und
die Arterie maskirt, und zweitens anastomosiren die Zweige der Uterina so
häufig und regelmässig mit jenen der anderen Seite, mit der Spermatica
interna, und mit einer aus der Pudenda oder der Haemorrhoidalis media
entsprungenen Vaginalis propria, dass viele Unterbindungen nöthig werden,
deren Vollzug, des Äuffindens dieser Gefässe wegen, mit grossen Schwierig-
keiten und jedenfalls mit viel Zeitaufwand verbunden ist.

Ich injizire deshalb den Uterus in situ durch die Rypogastrica, wobei
nur die leicht zu findende Spermatica interna zu unterbinden kommt, nehme
den gesammten Inhalt des Beckens heraus, bevor die Injection gänzlich
erhärtet, lege die Hauptstämme der Uterina und Vaginalis blos, um etwaige
Abnormitäten im Ursprung derselben zu notiren, trenne dann den Uterus
sammt Zugehör aus seinen Verbindungen mit Blase und Mastdarm, entfalte
die Ligamenta lata, die Timen und Eierstöcke, breite das Ganze mittelst
kleiner Holzstifte auf einer mit Wachs überzogenen runden Glasplatte aus,
und versenke diese in die Säure. Das Gefäss, welches die Säure enthält,
muss einen breiten und flachen Boden haben, und einen 1 % — 2 Zoll
grösseren Durchmesser besitzen, als die Glasplatte. Unter den einen Band
der Glasplatte wird ein Kieselsteinchen gelegt, damit die Platte etwas schief
liegt, und 'ihr Rand mit den Fingern leichter gefasst werden kann, wenn
man sie zur Vornahme des Auswaschens des Präparats aus der Säure heraus-
heben will. Unter Anwendung von concentrirter Säure vollzieht sich die
Corrosion in 3 — 4 Tagen. Ein geringer Wasserzusatz verlängert diese Zeit
auf 10 — 14 Tage, gewährt aber den Vortheil, dass das Präparat sicher
ganz bleibt, während durch die Einwirkung der wasserfreien Säure, in Folge
des rapiden Schwellens des Uterus, Brüche desselben zu befürchten sind,
welche zu repariren viel Zeit und Geduld in Anspruch nimmt.

Es hängt ganz vom Belieben ab, ob man die Uterinalarterien auf beiden,
oder nur auf Einer Seite injiziren will. Sehr lehrreich sind die Präparate,
welche man nur durch eine einseitige Injection erhält. Sie geben Aufschluss
über die Anastomosen der recht- und linkseitigen Arterien des Uterus und
der Vagina. Schöner als diese und ebenso instructiv sind beiderseitige
Injectionen mit verschiedenen Massen.

Hat man nun eine Reihe solcher Injectionen an Individuen verschiedenen
Alters, im schwangeren und nicht schwangeren Zustande, an Jungfrauen

Hyrtl. Die Corrosions-Anatomie.

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