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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0200

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2gg §. 92. Arteria mesenterica superior des Menschen.

allen anatomischen Abbildungen auf so auffallende Weise dargestellt erscheint?1)
Nach Eröffnung der Bauchhöhle fällt das Convolut der Düiindarmschlingen
auseinander. Das ganze Jejunum und der grösste Theil des Ileum senken
sich nach links, ziehen ihr Mesenterium nach, buchten es dadurch nach links
aus, und zwingen auch die nicht injizirte Mesenterica superior, sich in der-
selben Richtung im Bogen auszuweiten, welcher durch die nachfolgende
Injectiou bleibend wird. Das Mesenterium des dünnen Gedärms aber muss
sich im Bogen nach links ausweiten, da das untere Ende seiner Wurzel an
der rechten Symphysis sacro-iliaca haftet, der Stamm der Mesenterica superior
also an seinem Anfang und an seinem Ende so fixirt ist, dass nur
das zwischen diesen beiden Punkten liegende Stück des Gefässes dem
Zuge nach links Folge leisten kann. Drängt man vor der Injection die
Schlingen des dünnen Gedärms nach rechts, und fixirt sie in dieser Lage,
wird der Stamm der Mesenterica superior einen nach rechts convexen Bogen
bilden, wodurch die Zufälligkeit dieses Bogens sichergestellt wird.

Die spirale Astfolge der oberen Gekrösarterie betrifft im Menschen nur
die 6 — 7 oberen Arteriae jejunales, von welchen die erste aus der hinteren
Peripherie des Gefässstammes, die letzte aus der vorderen hervortritt, die
Ursprungsstellen der übrigen aber eine die erste und siebente verbindende
Spirallinie bilden. Es hängt dieses offenbar von der Lagerung der Schlingen
des Leerdarms ab, deren erste noch dicht an der Wirbelsäule steht, während
die folgenden sich immer mehr und mehr von ihr entfernen, und sich der-
art verlängern, bis sie mit der vorderen Bauchwand in Contact gerathen.
Dieser nach vorne strebenden Verlängerung der Schlingen entsprechen nun
auch die Ursprünge ihrer Arterien, welche, wie gesagt, während ihres Wan-
derns von der hinteren Fläche des Stammes der Mesenterica superior zur
vorderen, eine halbe Spiraltour verzeichnen.

Dieselbe Spirale lässt sich an den Ursprüngen der lleo-colica, der Colica
dextra und Colica media erkennen, welche in der Ordnung, wie sie genannt
wurden, von der hinteren Peripherie der Mesenterica auf die vordere herauf-
rücken. Man muss nicht- eben Spiralen sehen wollen, um sie an den
genannten Orten herauszufinden.

0 Am wenigsten von Henle (Gefässlehre pag. 162), wo dieses Gefäss seine wahre, fast
geradelinige Richtung zeigt.
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