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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0202

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§. 93. Spirale der Mesenterien anterior bei Ictides und Pleclropterus.

Menschen. Bei dem ßenturong (Micks albifrons1) bildet der Stamm der
Mesenterica superior eine langgestreckte S-förmige Krümmung, deren oberes
halbmondförmiges Segment seine Convexität nach rechts, deren unteres sie
nach links kehrt. Aus dem oberen Segment entspringen fünf Zweige für den
Dünndarm. Der erste geht von der hinteren Peripherie des Hauptstammes
ab; der zweite vom rechten Rand desselben, der dritte von der vorderen
Peripherie, der vierte vom linken Rand, der fünfte wieder von der hinteren
Peripherie. Das ist doch eine Spirale. Aus dem unteren Segment entstehen
gleichfalls fünf Darmarterien, deren Ursprungspunkte eine ganz gleiche Spiral-
linie besehreiben, wie jene der oberen fünf. Die untere Spirallinie erscheint
als continuirliche Fortsetzung der oberen. — Alle Zweige der Mesenterica
gehen gestreckt an den coneaven Rand der ihnen zugehörigen Darmschlingen,
und theilen sich stark gespreitzt in zwei Zweige, welche mit jenen ihrer
Nachbarn weite Bogenanastomosen bilden, aus denen (ohne Intervention
fernerer Bogenbildungen) die eigentlichen, sehr kurzen Rami intestinales
hervorgehen. Spirale Drehung kommt an keinem dieser Zweige vor.

Beim Panda (Ailurus refnlgens) wiederholt sich dieselbe Einrichtung,
und sie dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach auch bei Procyon nicht fehlen,
mit welchem die beiden genannten Geschlechter, in Beziehung ihres Gebisses
und ihres Darmcanals, viele Uebereinstimmungen zeigen. Auch bei den
Digitigraden findet man die Aeste der Mesenterica in einer langgedehnten
Spirallinie entspringen, worüber ich jedoch nur Einen Beleg anführen kann,
welcher dem Paradoxurus musanga angehört.

Bei Plectropterus gambensis2) zähle ich 23 Rami intestinales aus der
Mesenterica,— 6 aus dem rechten, 17 aus dem linken Rande des Gefäss-
stammes in geradliniger Suecession hervorkommend. Dagegen ist der Gefäss-
stamm selbst 8mal rechtsläufig um seine Axe gedreht, und zeigt an seiner
Oberfläche eine sehr regelmässige Spiralfurche, zwischen deren Umläufen die
Wand des Gefässes sackartig erweitert getroffen, wird. An einem zweiten
Exemplar bildet das spiral gedrehte Gefäss selbst wieder eine Schnecken-
windung mit anderthalb Touren. Bei den einheimischen Entenvögeln fehlt
diese Einrichtung.

. 0 Tab. XII. Fig. 3.
2) Tab. XIII. Fig. 3.
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