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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0208

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190 §• 97. Die vier langen Venae intravertebra/es und die Arteriäe perforantes der Wirbelkörper.

Plexus venosi longitndihales enthält in seinem Inneren eine longitudinale
Vene, deren Stärke weit über der Stärke der übrigen construirenden Gefässe
des Geflechtes steht. Sie wird deshalb selbst bei unvollständiger Injection der
Geflechte in längeren oder kürzeren Strecken gefüllt gesehen. Sie hängt mit
den Stämmchen des Geflechtes,. welche sie entweder ganz umhüllen, wie an
der Lendenwirbelsäule, oder sie an ihrer dem Wirbelcanal zugekehrten Fläche
frei lassen, wie an der Brust- und Halswirbelsäule, durch zahlreiche sehr
kurze Quervenen zusammen. An der Brust- und Halswirbelsäule erscheint
deshalb jedes der vier longitudinalen Geflechte aus paarigen Hälften zusammen-
gesetzt, welche durch ihren mittleren Längenstamm mit einander verkehren.

Auch die queren Geflechte, durch welche die vier Plexus longitudinales
innerhalb eines jeden Wirbels untereinander verbunden werden, bestehen aus
einem mittleren dicken venösen Gefässstamm, an dessen oberen und unteren
Band sich plexusartige Bildungen hinziehen. Selbst am Sinus occipitalis
anterior und posterior lässt sich diese Einrichtung' noch wahrnehmen.

Die in die Bückgrathöhle eindringenden, arteriellen Pami spinales, erzeu-
gen an allen Segmenten der Wirbelsäule drei Zweige. Ich habe nicht nöthig.
in eine detaillirte Schilderung derselben einzugehen, da seit der ersten genauen
und fast erschöpfenden Beschreibung und bildlichen Darstellung, welche
durch Haller1) von ihnen gegeben wurde, man diesen Gegenstand als abge-
schlossen zu betrachten gewohnt ist. Von den drei Zweigen der Pami
spinales entspringt der erste, welcher dem Periost des Wirbelcanals angehört,
gewöhnlich schon vor dem Eintritt dieses Bamus in das Zwischenwirbelloch,
passirt dieses vor der gleichnamigen Vene, und zerfällt in einen Pannus
anterior et posterior. Der anterior tritt an die Cartilago intervertebralis
heran, und spaltet sich an ihr in zwei Zweige, deren oberer stärkerer an
den Körper des nächst oberen, deren unterer schwächerer an jenen des
nächst unteren Wirbels tritt. Beide anastomosiren bogenförmig mit entgegen-
kommenden Zweigen der über ihnen und unter ihnen folgenden Pami
spinales, wodurch eine durch die ganze Länge der Wirbelsäule fortlaufende
Succession von einfachen Gefässarcaden entsteht, welche ihre Concavität nach
auswärts kehren, und mit ihr die Wurzel des betreffenden Wirbelbogens
umgreifen, Die oberen stärkeren Aeste dieser Arterien stehen mit jenen der

!) Icones anat. Fase. VII. Arteriae cerebri, medullae spinalis et oculi. Tab. IV.
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